Das tuberculinische Miasma homöopathisch behandeln

Das tuberculinische Miasma ist gekennzeichnet durch ein starkes Gefühl von Getriebensein. Schon Kinder können dieses Getriebensein in sich verspüren. Sie fallen dann auf durch eine große Ruhelosigkeit und häufige Atemwegsinfekte. Lesen Sie hier, welche charakteristischen Beschwerden und Eigenarten auf ein tuberculinisches Miasma hinweisen und welche Mittel für die Behandlung infrage kommen.

Tuberculinum bovinum als Hauptvertreter des tuberculinischen Miasmas

Das homöopathische Mittel Tuberculinum bovinum gilt als DAS tuberculinische Mittel in der Klassischen Homöopathie. Es wird häufig bei Lungenerkrankungen und Neurodermitis eingesetzt, wenn eindeutig eine tuberculinische Vorbelastung zu erkennen ist.

Tuberculinum bovinum wird aus tuberkulösem Drüsengewebe von Rindern gewonnen. Durch die Verdünnung und Potenzierung wird es zu einem homöopathischen Mittel mit großer Heilwirkung. Häufig wird es als Zwischengabe verabreicht, um die Heilwirkung eines anderen Konstitutionsmittels anzustoßen. Es kann aber auch als alleiniges Heilmittel zum Einsatz kommen.

Das psychische Bild des typischen Tuberculinikers

Menschen, die ein tuberculöses Miasma aufweisen, sind sehr ruhelos. Sie verfügen über eine schnelle Auffassungsgabe und können viele Dinge gleichzeitig machen. Ihre Aufmerksamkeit ist gleichzeitig überall und sie sind meist auch über einen gewissen Zeitraum dazu in der Lage, mit sehr vielen Reizen gleichzeitig zurecht zu kommen.

Ein Tuberculiniker lebt mit dem Gefühl, in sehr kurzer Zeit möglichst viel schaffen zu müssen. Um dies zu verstehen, ist es vielleicht notwendig, sich das Krankheitsgeschehen der Tuberkulose vor Augen zu führen. Tuberkulose führte in der Zeit, in der sie verstärkt in den industriellen Ländern auftrat, in kurzer Zeit zum Tode. Die letzten Monate vor dem Tod waren in der Regel von starkem Siechtum geprägt, in der die Betroffenen kaum noch etwas machen konnte. Die Lebenserwartung von Tuberukulosekranken lag meist nur um die 30 Jahre.

Das tuberculinische Kind

Kinder, die ein tuberculinisches Miasma mitbringen, durchlaufen die notwendigen Entwicklungsphasen oft viel zu schnell. Die ersten Zähne können schon mit zwei Monaten durchkommen. Das Sitzen, Stehen und Laufen wird in der Regel weit vor der Altersnorm erreicht.

Tuberculinische Kinder sind in der Regel motorisch sehr geschickt. Auch die sprachliche Entwicklung verläuft häufig schneller als bei anderen Kindern. Meist sind sie auch überdurchschnittlich intelligent.

Tuberculinische Kinder brauchen viel Abwechslung. Bietet der Alltag nicht genügend Abwechslung, gestalten sie ihn häufig so um, dass er für alle Beteiligten anstrengend wird. Häufig fallen tuberculinische Kinder aber durch ihre extremen Wutanfälle auf. Sollen sie etwas tun, was sie gerade nicht mögen, kann es durchaus sein, dass sie ihre Spielsachen durch die Gegend werfen.

Körperliche Symptome des tuberculinischen Miasmas

Das tuberculinische Miasma zeichnet sich durch eine starke Erkältungsneigung aus. Auch leichte Erkältungen steigen schnell hinab und können zu einer Bronchitis oder zu einer Lungenentzündung führen. Patienten, die Tuberculinum benötigen, magern ab, obwohl sie guten Appetit haben und auch viel essen.

Morgendliche Durchfälle und schuppende Hautauschläge, die sich durch Ausziehen und Baden verschlimmern, weisen ebenfalls auf das tuberculinische Miasma hin. Charakteristisch für das tuberculinische Miasma ist auch der rasche Wechsel der Beschwerden.

Fazit

Das tuberculinische Miasma ist gekennzeichnet durch eine starke Ruhelosigkeit. Betroffene sind sehr gereizt und ungeduldig. Sie wollen möglichst viel in kurzer Zeit erreichen. Tuberculinische Kinder fallen durch ihre rasche Auffassungsgabe und ihre schnelle motorische und sprachliche Entwicklung auf.

Besonders häufig sind die Haut und die Lungen auf der körperlichen Ebene betroffen. Das tuberculinische Miasma wird in der Regel durch Lungenerkrankungen bei den Eltern oder Großeltern bestätigt. Es kann auch Tuberkulose in der Familienanamnese auftauchen.

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