Acidum phosphoricum hat ein breites Einsatzspektrum in der Homöopathie

Phosphorsäure, wie acidum phosphoricum im Deutschen heißt, findet in der Homöopathie vor allem bei der Behandlung von Erschöpfungs- und Schwächezuständen unterschiedlichster Art und bei Entzündungen des Verdauungstraktes und dessen Organen Anwendung. Es hilft beim Knochenwachstum und wirkt Haarausfall entgegen.

Phosphorsäure entsteht bei der Verbrennung und der folgenden Hydrolyse von Phosphor oder durch eine Verbindung von Rohphosphat mit Salz-, Salpeter- oder Schwefelsäure. Durch diese Grundstoffe eignet sich das Mittel besonders gut zum Einsatz bei beispielsweise Problemen mit den Verdauungsorganen.

Erscheinungsformen eines Mangels

Ein Mangel an acidum phosphoricum kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Anzeichen hierfür können Desinteresse und geistige Abwesenheit sein. Des Weiteren erwecken Patienten häufig den Eindruck, als seien sie sowohl körperlich als auch geistig stark überlastet. Eine schwere Konzentrationsschwäche kann auch auf eine Mangelerscheinung hinweisen. Patienten haben häufig eine blasse Hautfarbe und können schwächlich bis weinerlich reagieren.

Schlaflosigkeit unterstreicht die Annahme des Mangels. Diese Schlaflosigkeit in der Nacht wird begleitet mit einem permanenten Wunsch nach Schlaf während des Tages. Die Mangelerscheinung tritt häufig dann auf, wenn sich die Patienten in der Rekonvaleszenz befinden, und ist in der Regel die Folge eines seelischen Traumas.

Charakteristika

Typisch für einen Phosphormangel im Körper ist ein sensibles Verdauungssystem. Wenn man in diesem Zusammenhang zudem saures Erbrechen, schmerzlose Durchfälle, die auf Stress zurückzuführen sind, Blähungen und einen milchigen Urin feststellen kann, kann dies Anzeichen für eine Mangelerscheinung sein. Des Weiteren können Patienten dann kein Brot mehr vertragen, stattdessen möchten sie umso mehr Frischobst. Bei Kindern stellt sich der Mangel häufig in Form von Wachstumsschmerzen dar, die von Kopfschmerzen begleitet werden können.

Anwendungsgebiete und Symptome

Acidum phosphoricum wird in erster Linie bei Erschöpfungs- oder Schwächephasen angewendet. Diese äußern sich bei einem Patienten unter anderem durch eine starke Teilnahmslosigkeit und Desinteresse. Dieses wird durch Gedächtnislücken begleitet. Des Weiteren zeigen Patienten oftmals kein Interesse an irgendwelchen Aktivitäten. Tagsüber können sie als Begleiterscheinung ein gesteigertes Verlangen nach Ruhe und Schlaf haben.

Die Nachtruhe hingegen kann in diesen Fällen gestört sein. Bei Kindern können starke periodische Kopfschmerzen auftreten, die auf eine geistige Überforderung zurückzuführen sind. Des Weiteren leiden Kinder auch häufig an Wachstumsschmerzen in den Knochen und Gelenken, die auf ein Defizit von acidum phosphoricum schließen lassen.

Darreichungsformen von Acidum phosphoricum

Das Präparat gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Sie können es entweder als Globuli D3 bis D6 oder als Ampulle D6 und D12 zu sich nehmen. Es empfiehlt sich, acidum phosphoricum mit ausreichend Flüssigkeit, vorzugsweise stillem Wasser, einzunehmen.

Acidum phosphoricum in der Schwangerschaft

Phosphorsäure ist bei Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit im Frühstadium der Schwangerschaft indiziert. Es hilft sowohl bei Schwangerschaftsmüdigkeit als auch bei Erschöpfung und Schlafstörungen. Zudem ist es bewährt bei Schwächezuständen in der Stillzeit. Bei Schwindelattacken während der Schwangerschaft, die durch Bewegung ausgelöst werden, hilft es, den Blutkreislauf zu stabilisieren. Sollte es zu einem hormonell bedingten Haarausfall kommen, kann acidum phosphoricum begleitend eingesetzt werden.

Nebenwirkungen von acidum phosphoricum

Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt. Sollten Sie unter der Anwendung keine Besserung feststellen, sollten Sie die Einnahme jedoch absetzen.

Dosierung von acidum phosphoricum

In der Regel sollten Sie acidum phosphoricum als D12 zweimal pro Tag mit jeweils fünf Globuli einnehmen. Bei akuten Beschwerden können Sie auch in Absprache mit Ihrem Arzt zusätzliche Gaben einnehmen.

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