Homöopathie: Was hilft bei Magen-Darm-Infekt?

Magen-Darm-Infekte machen im Winter wie im Sommer immer wieder die Runde. Die Ansteckung kommt oft über die Kinder aus dem Kindergarten und betrifft oft die ganze Familie. Der Spuk ist zwar meist relativ schnell vorbei, aber mit homöopathischen Mitteln kann man oft schnell und unkompliziert helfen. Welche homöopathischen Mittel bei Magen-Darm-Infekten angezeigt sind, erfahren Sie hier.

Ob Noro-, Rota- oder sonst ein Virus, ein Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis) ist ziemlich unangenehm, wenn auch relativ harmlos. Da sind die Bakterien-Infektionen wie Salmonellen, Cholera schon hartnäckiger. Aufpassen muss man allerdings, dass es nicht zu einer Austrocknung kommt. Deshalb viel trinken. Babys und Kleinkinder sind da besonders in Gefahr. Wenn gar nichts „drinnen bleibt“, ist bei ihnen eine Infusion angezeigt.

Nicht unterdrücken: Magen-Darm-Infekt und Medikamente

Ein Magen-Darm-Infekt beginnt oft mit Übelkeit. Daraufhin wird erst einmal der Mageninhalt in die Toilette entleert. Manchmal ist es auch so, dass der Durchfall zuerst eintritt. Der Körper möchte alle Nahrung aus Magen und Darm loswerden, weil er jetzt anderes zu tun hat, als zu verdauen. Deshalb ist es auch mit dem Appetit schlagartig vorbei.

Es unterstützt also überhaupt nicht, den Durchfall oder das Erbrechen durch Medikamente zu unterdrücken. Ein passendes homöopathisches Mittel hilft dem Immunsystem auf die Beine, sodass den Erregern schnell der Garaus gemacht wird.

Magen-Darm-Infekt mit Erbrechen und Übelkeit

Für einen Magen-Darm-Infekt mit hauptsächlich Erbrechen und Übelkeit aber keinem (oder wenig) Durchfall sind die homöopathischen Mittel Ipecacuanha und Nux vomica bekannt.

Ipecacuanha-Patienten leiden unter anhaltender Übelkeit, die durch Erbrechen überhaupt nicht gebessert wird. Die Zunge ist sauber (rot, nicht weiß belegt).

Bei Nux vomica kommen vielleicht Sodbrennen oder Magenkrämpfe hinzu. Auffallend ist die schlechte Laune und Reizbarkeit, die dazu führt, dass der ungeduldige Patient seine Liebsten anschnauzt.

Magen-Darm-Infekt mit Durchfall

Durchfall steht bei Mitteln wie Arsencium, Veratrum, Sulfur und Mercurius im Vordergrund, obwohl diese auch Erbrechen heilen können.

Arsenicum album: Hier ähneln die Symptome einer Lebensmittelvergiftung. Viel Erbrechen und viel Durchfall. Der Patient ist sehr fröstelig und hat Angst oder möchte zumindest nicht alleine sein. Er fühlt sich sehr schwach.

Veratrum album: Veratrum eignet sich für Magen-Darm-Infekte, bei denen ein Schwall-artiger, sehr wässriger Durchfall im Vordergrund steht.  Dieser führt zu einer noch stärkeren Erschöpfung als bei Arsenicum. Vielleicht hat der Patient kalten Schweiß auf der Stirn oder Schwindel, als würde er gleich ohnmächtig werden. Mit Veratrum hat Hahnemann eine große Cholera Epidemie in den Griff bekommen.

Sulfur: Wenn ein Kind trotz Durchfall fröhlich durch das Kinderzimmer hüpft, muss man an Sulfur denken. Der Durchfall riecht auffallend schlecht, manchmal nach faulen Eiern aber auf jeden Fall schlimmer als man das sonst kennt. Dazu kann ein Brennen oder Jucken am After kommen. Der Durchfall tritt auch gerne morgens, gleich beim Aufwachen auf.

Mercurius: In der Nacht wird alles schlimmer bei Mercurius Patienten. Zum Durchfall kommen Bauchkrämpfe. Der Patient hat auffällig viel Speichelfluss und schwitzt schnell und viel.

Fazit: Wie immer gilt Vorsicht bei der Selbstbehandlung. Die Auswahl des Mittels und die Beurteilung des Fallverlaufs sind in den Händen von geschulten Homöopathen sicherlich am besten aufgehoben. Ein geübter Homöopath benötigt kaum 10 Minuten, um ein gutes Mittel zu verschreiben. Die hier aufgeführten Mittel stellen nur eine kleine Auswahl dar.

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