Homöopathische Kindermittel: Ignatia amara

Gerade wenn Eltern sich eine sanfte Heilmethode für die Behandlung ihres Kindes wünschen, suchen sie gerne einen Heilpraktiker auf, der mit klassischer Homöopathie arbeitet. Neben den häufig eingesetzten Kindermitteln wie Calcium carbonicum, Belladonna, Aconit, Borax venata, Tarentula, Sulfur und Lycopodium gibt es noch viele andere homöopathische Mittel, die für die Behandlung eines Kindes in Frage kommen. Ein homöopathisches Mittel, das besonders häufig bei der Behandlung von Kindern eingesetzt wird, ist Ignatia amara.

Ignatia amara – die Ignatiusbohne

Das homöopathische Mittel Ignatia amara ist angezeigt, wenn ein Kind auf emotionale Ereignisse mit Krankheit reagiert und die Zustände und Beschwerden wechselhaft und widersprüchlich sind. Ignatia-Kinder sind sehr empfindsam und neigen zu romantischen Gefühlen. Sie sind schnell gekränkt und haben hohe moralische Werte. Sie ertragen nicht die geringste Kritik und können sogar mit Krämpfen und Bettnässen reagieren, wenn sie getadelt oder bestraft worden sind.

Ignatia amara – Instabilität im Gefühlsleben des Kindes

Ein Kind, das Ignatia amara braucht, zieht sich häufig zurück und grübelt über Probleme und Verletzungen. Es setzt sich selbst hohe Ziele und brennt vor Ehrgeiz. Ignatia-Kinder verfügen über eine gute Auffassungsgabe und lernen schnell. Sie hören gerne sanfte Musik und suchen sich sentimentale Filme und Bücher aus. Ihre Lieblingsfarben sind Hellblau und Hellrosa. Sie mögen nichts Lautes, Kräftiges, Intensives. In ihren Stimmungen können sie sehr wechselhaft sein. Lachen und Weinen wechseln sich kurz hinter einander ab oder gehen direkt ineinander über.

Ignatia amara – widersprüchliche Symptome

Wenn ein Kind ein Leeregefühl im Magen hat, das durch Essen nicht gebessert wird, wenn es Halsschmerzen hat, die durch Schlucken von Speisen gebessert werden und wenn es sich gegen Trost wehrt, kann das homöopathische Mittel Ignatia angezeigt sein. Ignatia Kinder sind so empfindsam, dass sie auf jede Gefühlserregung hin krank werden können.

Auch Wind oder Zugluft können eine sofortige Erkältung nach sich ziehen. Häufig haben schon kleine Kinder Probleme mit der Verdauung. Der Appetit ist wechselhaft. Heißhunger tritt häufig zu unpassenden Zeiten auf während sie bei den Mahlzeiten wenig Appetit zeigen.

Ignatia amara – Essensverlangen und Abneigungen

Kinder, die das homöopathische Mittel Ignatia brauchen, haben ein ausgesprochenes Verlangen nach Brot und Butter. Sie wollen lieber kalte Speisen essen als warme. Auch sauer Eingelegtes mögen sie gerne. Kräftiger Käse kann ihnen ebenso gut schmecken wie Tomaten oder Pickles. Sie mögen kein Fleisch und keine Milch. Häufig vertragen sie keine Gurken, keine Zwiebeln und keine Süßigkeiten.

Ignatia amara – die homöopathische Konstitutionsbehandlung

Wenn ein Kind konstitutionell mit Ignatia amara behandelt wird, nimmt seine emotionale Erregbarkeit ab. Es wird insgesamt stabiler und kann sich besser konzentrieren. Seine Gemütsbewegungen fallen weniger heftig aus und es kann Enttäuschungen und Kummer besser bewältigen.

Die Verdauungsprobleme nehmen ab, sobald die emotionalen Dinge besser verdaut werden können. Es lernt seine hochgesteckten Ziele Stück für Stück zu verwirklichen und nicht zu schnell zu viel von sich zu verlangen. Die große Empfindsamkeit bleibt natürlich und drückt sich auch weiterhin in der Liebe zur Musik und zu den feineren Schwingungen des Lebens aus.

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