Homöopathie auf Reisen: Übelkeit und Erbrechen nach kalten Getränken

Kann die Homöopathie da helfen? Auf Reisen, wenn es sehr heiß wird, ist das Verlangen nach kalten Getränken mit viel Eis groß. Doch manchmal wird die Freude getrübt, weil der Körper mit Übelkeit und Erbrechen reagiert.

Es scheint uns ganz selbstverständlich: Wenn es heiß ist, schaffen kalte Getränke wie Cola mit viel Eis Abhilfe. Doch ist das wirklich so?

Schauen wir uns in der Wüste um: Das Nationalgetränk der Marokkaner ist heißer Pfefferminztee, der dort täglich getrunken wird und eine lange Tradition hat. Uns erscheint es paradox, dass Menschen, die sich in der heißen Wüste aufhalten, heiße Getränke zu sich nehmen.

Doch ist es eigentlich logisch: Wenn unser Körper der Hitze ausgeliefert ist, stellt er sich darauf ein. Er sondert z. B. Schweiß ab, damit dieser den Körper kühlt. Die kleinen Blutgefäße direkt unter der Haut sind weit gestellt, damit auch das Blut gekühlt werden kann. Ein warmes Getränk unterstützt diese Mechanismen. Da wird uns zwar einen Moment lang noch wärmer, aber danach kommt der Körper umso besser mit der Hitze zurecht.

Und bei kalten Getränken? Wenn eine kalte Cola die Kehle hinunter rinnt, fühlt sich das erst mal toll an, doch der Körper setzt das Signal Kälte um und verhält sich, als sei es kalt, er schwitzt weniger und kann nun weniger effizient abkühlen. Also brauchen wir die nächste Cola.

So hilft die Homöopathie auf Reisen

Dies ist die Wirkungsweise der Homöopathie: Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt. Die Erstwirkung verstärkt noch die vorhandenen Symptome (z. B. das Schwitzen), aber dann reguliert die Lebenskraft alles optimal, das ist die Nachwirkung. Und weil die Lebenskraft dies von innen heraus tut, ist der Effekt anhaltend. Doch was tun, wenn wir nach kalten Getränken krank werden?

So können sie sich mit der Homöopathie auf Reisen bei Erbrechen und Übelkeit nach kalten Getränken helfen

Aconitum 

Menschen die Aconitum brauchen, haben das Gefühl, als ob ein Gewicht im Magen drückt, der Bauch ist aufgetrieben und gespannt, er kann brennend heiß sein, Berührung wird abgelehnt und die Schmerzen sind schneidend. Die Beschwerden sind begleitet von starkem Durst, das Gesicht ist im Liegen rot, doch beim Aufrichten blass. Die Stimmung ist ängstlich und unruhig.

Arsenicum album

Bei diesem Mittel   ist der Magenschmerz ebenfalls brennend, aber im Gegensatz zu Phosphorus bessern hier warme Getränke den Schmerz. Der Oberbauch ist sehr empfindlich gegenüber jegliche Berührung. Erbrechen nach dem Trinken, nicht erst, wenn das Getränk warm geworden ist, wie bei Phosphorus.

Durchfall verschlimmert sich nach Mitternacht und nach dem Essen. Typisch für Arsen ist auch, dass Erbrechen und Durchfall gleichzeitig auftreten können. Menschen, die das Mittel brauchen sind ängstlich und unruhig und wollen oft den Ort wechseln. Kalte Anwendungen verschlimmern ihre Beschwerden.

Bryonia

Hier sind die Schmerzen stechend und berstend, als ob der Magen bersten wolle. Die Knie werden angezogen um den Bauch zu entspannen. Druck auf den Bauch verschlimmert. Jegliche Bewegung verschlimmert die Beschwerden. Abneigung gegen Sprechen und Denken.

Colocynthis

Die Bauchschmerzen sind schneidend, kneifend. Wer das Mittel braucht, fühlt eine Besserung durch Druck auf den Bauch, dies ist ein seltenes Merkmal, was auf dieses Mittel hinweist. Die heftigen Schmerzen zwingen dazu, sich vorzubeugen, zusammenzukrümmen. Gefühl, als würden die Gedärme zwischen Steinen zerquetscht. Schmerzen kolikartig.

Phosphorus

Menschen, zu denen Phosphorus passt, haben extremen Durst auf kalte Getränke, sie vertragen sie auch gut und Magenschmerzen könne bei ihnen durch Kaltes gebessert werden. Wenn es aber doch einmal zu viel war, kann sogar der Anblick von Wasser Übelkeit und Erbrechen verursachen.

Ganz typisch für dieses Mittel ist es, wenn das Wasser erst erbrochen wird, nachdem es im Magen warm geworden ist. Der Magen brennt. In diesem Zustand haben die Betroffenen Furcht vor dem Alleinsein, vor Gewitter, vor Dunkelheit, sie sind gleichgültig gegenüber geliebten Personen. Die Schmerzen sind brennend und sie neigen dann zu Durchfall.

Rhus toxicodendron

Wer dieses Mittel braucht, ist sehr unruhig, weil Bewegung die Schmerzen aller Art bessert. Ruhe dagegen verschlimmert all seine Beschwerden. Typisch ist, dass die Betroffenen mit angezogenen Beinen auf dem Rücken liegen, aber oft die Lage wechseln. Der Durst ist wegen der trockenen Zunge groß, es werden oft kleine Mengen getrunken Wärme und warme Getränke bessern. Alles wird schlimmer nach Mitternacht und bei feuchtem, kaltem Wetter. Es besteht die Furcht, vergiftet worden zu sein.

Fazit

Wer empfindlich auf kalte Getränke reagiert, tut gut daran, einfach mal ein warmes Getränk zu probieren, wenn es auf Reisen heiß ist. Der Körper wird es Ihnen danken, weil er sich so besser auf heiße Temperaturen einstellen kann.

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