Die Pille danach – Wirkung und Nebenwirkungen

Besonders für die katholische Kirche ist die Pille danach immer wieder ein großes Thema. Was hat es mit dieser kleinen Tablette wirklich auf sich? Welche Wirkungen und Nebenwirkungen haben Sie zu erwarten und was sollten Sie bei der Einnahme der Pille danach beachten?

Die Pille danach kommt dann zum Einsatz, wenn Sie vergessen haben die Pille zu nehmen oder wenn das Kondom während des Geschlechtsakts zerrissen ist. Zudem kann es hin und wieder vorkommen, dass man Geschlechtsverkehr ausübt und dabei überhaupt nicht verhütet. Auch in dieser Situation schafft die Pille danach Abhilfe. Die Kirche möchte das Präparat am liebsten verbieten, denn für sie ist die Pille danach eindeutig ein Mittel zur Abtreibung.

Ist die Pille danach wirklich Abtreibung?

Keineswegs. Die Pille danach kann niemals mit einer Abtreibungspille gleichgesetzt werden – so die Expertin Marion Kiechle (Direktorin der Frauenklinik in München). Der Unterschied liegt in der Wirkung begründet. Während die Pille danach den Eisprung verhindert beziehungsweise keine Einnistung des Eis ermöglicht, bringt die Abtreibungspille die Gebärmutterschleimhaut zum abbluten. Dadurch kann sich die Eizelle nicht mehr weiterentwickeln und stirbt ab.

Sobald sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat, ist die Pille danach wirkungslos. Bei deren Einnahme handelt es sich daher nicht um einen Schwangerschaftsabbruch sondern man versucht die Entstehung der Schwangerschaft zu verhindern.

Darreichungsformen der Pille danach

Sie können die Pille danach in zwei verschiedenen Präparaten erwerben. Zum einen gibt es das sogenannte Pidana. Dieses müssen Sie binnen 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr zu sich nehmen. Wenn Sie diese Frist verschlafen, können Sie noch auf Ellaone zurückgreifen. Dieses wirkt bis zu fünf Tage nach dem Sexualverkehr. Noch mehr Zeit sollten Sie allerdings nicht verstreichen lassen, denn mehr Alternativen zur Vorbeugung einer Schwangerschaft existieren nicht.

Wie sicher ist das Präparat?

Je schneller Sie nach dem ungeschützten Sexualkontakt einen Arzt aufsuchen und sich die Pille danach verschreiben lassen, desto höher ist die Chance, dass sie wirkt. Wenn Sie sie binnen 24 Stunden einnehmen, so ist Ihnen ein sehr hoher Schutz von 95 Prozent garantiert.

Hat die Pille danach Nebenwirkungen

Diese Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten. Die Nebenwirkungen können sogar sehr heftig ausfallen, da die Hormone in der Pille danach besonders hoch dosiert sind. Typische Nebenerscheinungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen in der Brust, oder sogar Blutungen.

Dies allein schon ist ein Grund, die Pille danach nicht als dauerhaftes Mittel zur Empfängnisverhütung zu wählen. Ein weiterer Grund besteht darin, dass das Mittel nach mehrmaliger Einnahme nicht mehr wirkt. Gehen Sie deshalb behutsam damit um.

Achtung: Die Pille danach ist derzeitig noch rezeptpflichtig

Wenn Sie die Pille danach in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie bedenken, dass das Präparat in Deutschland aktuell noch nur mittels eines Rezepts in Apotheken erhältlich ist. Vielleicht wird sich das bald ändern, denn dadurch könnte man die Zahl der Abtreibungen deutlich verringern. Noch müssen Sie sich allerdings gedulden und rechtzeitig Ihren Arzt aufsuchen.

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