Zu viel „gesunde Ernährung“ durch Ballaststoffe in der Nahrung?

Ballaststoffe in der Nahrung gelten als sehr gesund und sollten, wenn es nach den allgemeinen Ernährungsempfehlungen geht, Teil jeder Ernährung sein. Denn angeblich stimulieren sie die Verdauung, schützen vor Darmkrebs und senken überhöhte Cholesterinwerte. Doch was sich so gut anhört, können neueste Studien nur sehr vage bis gar nicht belegen.

Ernährungsmediziner stellen bei Untersuchungen sehr oft fest, dass der Darm größere Ballaststoffmengen nicht mehr bewältigen kann. Viele übertreiben es heute mit der so genannten "gesunden Ernährung". Wenn aber alle oder die meisten Lebensmittelhersteller auf diesen Zug aufspringen, haben wir in der Summe zu viel Ballaststoffe. Und das führt dann zu Bauchbeschwerden, Reizdarmsymptomatik, Blähungen und so weiter.

Sind Ballaststoffe also doch nicht so gesund? Woher kommt dann der Glaube, sie seien ein idealer Schutz vor Darmkrebs?

Mit Ballaststoffen gegen Krebs?
Angefangen hat alles mit dem britischen Tropenarzt Denis Burkitt Ende der 60er Jahre. Er beobachtete, dass afrikanische Ureinwohner mehr faserreiche Nahrung aßen als Europäer. Sie hatten mehr Stuhlgang und erkrankten viel seltener an Darmkrebs. Er schloss daraus, dass eine ballaststoffreiche Ernährung bestimmte Krankheiten verhindern könne. Diese falsche Hypothese wurde zur allgemeinen Lehrmeinung.

Unnötig hohe Mengen an Ballaststoffen?
Bis heute empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung mindestens 30 Gramm Ballaststoffe am Tag zu sich zu nehmen. Die stecken zum Beispiel in je 30 Vollkornzwiebäcke, 17 gehäuften Esslöffeln Weizenkeimen, 30 Esslöffeln Früchtemüsli, anderthalb Kilo Äpfeln, 750 Gramm Cornflakes oder 21 Schüsseln Salat. Und das, obwohl neuere Studien den Mythos vom positiven Effekt der Ballaststoffe längst zerplatzen ließen.

In letzter Zeit sind gut publizierte Studien und großangelegte Studien durchgeführt worden, die diesen Zusammenhang nicht bestätigen konnten. Das heißt: Möglicherweise quält man die Patienten unnötig mit hohen Anteilen an Ballaststoffen in ihrer Nahrung.

Ballaststoffe versus Schutz vor Osteoporose
Ballaststoffe binden Kalzium ab und hemmen dadurch dessen Aufnahme. Somit kann das Kalzium, das in der Osteoporoseprophylaxe so hoch gepriesen wird, seine Wirkung nicht entfalten. Wer über Jahre hinweg große Ballaststoffmengen isst, kann sogar krank werden. Denn sie sind keineswegs nur unnötiger Ballast, der den Körper unverändert wieder verlässt.

Ballaststoffe wandern in den Dickdarm und werden dort von Bakterien größtenteils vergoren. Dabei entstehen Gase – unter anderem Kohlendioxid.

Zu viel Ballaststoffe können den Darm entzünden
Je mehr Ballaststoffe wir essen, umso mehr blähen die Gase den Dickdarm auf. So stark, dass die Klappe zwischen Dick- und Dünndarm nicht mehr richtig schließt. Der Nahrungsbrei fließt zurück in den Dünndarm. Dort verursachen die Dickdarmbakterien heftige Abwehrreaktionen. Es kommt zu einer Entzündung.