In Pflegeheimen und Krankenhäusern kann eine andauernde Nahrungsverweigerung leicht untergehen: Das Arbeiten im Schichtsystem und eine unüberschaubare Liste an zu erledigenden Aufgaben können dazu führen, dass keine Absprache des Personals stattfindet und die Nahrungsverweigerung über Tage nicht entdeckt wird.
Nahrungsverweigerung Tipp 1: Fragen Sie nach dem Grund
Sollte der Patient oder Bewohner sein Essen nicht angerührt haben, fragen Sie zunächst einfach nach, warum er nicht gegessen hat. Wenn ihm das Menü einfach nicht geschmeckt hat, bieten Sie ihm eine Alternative an, sodass die grundlegende Versorgung gewährleistet wird. Fragen Sie sich außerdem, ob Sie das Gericht gerne essen würden oder ob es eventuell ersetzt werden sollte.
Nahrungsverweigerung Tipp 2: Anamnese in Erinnerung rufen
Ein häufiges Begleitsymptom bei Krebs oder neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall und Demenz ist eine Schluckstörung (Dysphagie). Bei einer Schluckstörung ist das Zusammenspiel oder die Funktion der am Schluckakt beteiligten Bereiche beeinträchtigt. Sobald der Mensch Nahrung zu sich nimmt, kann es zum "Verschlucken" kommen, was einen starken Hustenreiz oder Würgen auslöst. Die Nahrungsaufnahme wird für den Menschen zur Qual und kann sogar lebensbedrohliche Folgen haben: Nahrungsreste, die in die Lunge gelangen, können eine tödliche Lungenentzündung verursachen.
Sollte eine Einschränkung dieser Art bei Ihrem Patienten/Bewohner vorliegen, benötigt er einen speziellen Ernährungsplan, der mit einem Arzt besprochen werden muss.
Nahrungsverweigerung Tipp 3: Beobachten Sie das Umfeld
Wenn Sorgen und Nöte plagen, leiden viele Menschen unter Appetitlosigkeit. Um diese Ursache für die Nahrungsverweigerung ausschließen zu können, sollten Sie das Verhalten und Umfeld unter die Lupe nehmen. Gab es Streit mit anderen Patienten/Bewohnern? Wo werden die Mahlzeiten eingenommen? Ist es im Speisesaal/Zimmer sauber und ruhig? Befragen und informieren Sie auch die Verwandten, damit sie der Ursache gemeinsam auf den Grund gehen können.
Hinweis: Legen Sie gleich zu Beginn der Nahrungsverweigerung ein Ess- und Trinkprotokoll an, in dem Sie jede Maßnahme und Neuigkeit dokumentieren. Zudem sollten Sie den Body-Mass-Index bestimmen und in Absprache mit den Verwandten einen Arzt zu Rate ziehen.