Stressabbau: Lernen Sie wieder zu genießen

Um es gleich vorweg zu sagen: Auch bei der Ernährung gibt es kein Patentrezept. Zur Grundausstattung einer persönlich richtigen Ernährung gehören die dem Alter und Geschlecht entsprechenden Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Darüber hinaus sind die den beruflichen und außerberuflichen Tätigkeiten entsprechenden Mengen an Eiweiß und Kohlenhydraten bei insgesamt reduziertem Fettanteil in der Nahrung wichtig. Ballaststoffe gelten insgesamt als unverzichtbarer und notwendiger Bestandteil der täglichen Nahrung.
Eine spezielle Stressbewältigungs-Diät gibt es nicht. Aber ein Mangel an lebensnotwendigen Nährstoffen kann sich negativ auf die Funktion des Nervensystems und der Abwehrkräfte auswirken. Den "Verdauungsnerv" (Vagus), der auch der Ruhe und Entspannungsnerv ist, zu fördern und zu aktivieren, gelingt am besten, wenn auch die Sinneswahrnehmungen wie Sehen und Riechen stimuliert werden. Das Auge isst sozusagen mit.

Wichtig sind aber auch die entsprechend sorgfältige Essenszubereitung und die Gestaltung der äußeren Bedingungen für die Einnahme von Mahlzeiten (schönes, ruhiges Ambiente, keine Hast). Das ausgiebige Kauen, das Einspeicheln der Nahrung, regen die Ausschüttung des Magensaftes an, bestimmte Anteile der Nahrung, wie Gewürze und Bitterstoffe, fördern ebenfalls die Produktion der Verdauungssäfte.

Besonders für diejenigen, die Gewichtsprobleme haben, ist es wichtig, dass das Gefühl für Hunger und Sättigung über das vegetative Nervensystem vermittelt wird. Etwa 15 bis 20 Minuten nach dem Beginn der Nahrungsaufnahme wird über hormonal gesteuerte Nervenimpulse das Sättigungszentrum des Gehirns benachrichtigt.

Erfolgt nun die Nahrungsaufnahme sorgfältig, ohne Eile und mit ballaststoffreicher, füllender Nahrung, so wird auch bei relativ geringem Energiegehalt das Sättigungsgefühl ermöglicht. Hierzu sind Salate, Gemüse und Obst am besten geeignet. Genießen Sie die Speisen und schlingen Sie Nahrungsmengen nicht in kurzer Zeit herunter. In den oben erwähnten 15 bis 20 Minuten können Sie erhebliche Nahrungs- und Energiemengen zu sich nehmen, bevor überhaupt ein Sättigungsgefühl entsteht.

Dies endet nicht selten in Völlegefühl, Übersättigungsempfinden, Blähungsneigung und anhaltenden Verdauungsstörungen. Diese Zustände wiederum sind dann Stressreaktionen und Stressbelastungen für unser Verdauungssystem und letztendlich auch für uns selbst.

Einige Bestandteile der Ernährung werden unter Stressbedingungen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen vermehrt verbraucht, u.a. das Mineral Magnesium. Zur Stressreaktionsbewältigung könnte eine entsprechend zusammengestellte Ernährung beitragen. Unter Stressbelastungen wird ein Ansteigen des ungünstigen LDL-Cholesterins im Blut beobachtet.

Hervorgerufen wird es durch Veränderungen im Hormonstoffwechsel unter Stressbedingungen. Den Stressbelastungen angepaßt wählen Sie daher eine möglichst cholesterinarme Ernährung, erhöhen den Ballaststoffanteil und reduzieren die Gesamtfettaufnahme.

Praxistipp: Führen Sie ein Ernährungs-Tagebuch
Für die persönlich richtige Ernährung, mehr noch wenn eine Gewichtsreduktion erforderlich wird, weil ein Wohlfühlgewicht erreicht werden soll, kann das Ernährungs-Tagebuch sehr nützlich sein.

Den ersten Schritt zur Gewichtsreduktion unternimmt man mit Papier und Bleistift! Damit wird ein Erkenntnisprozess eingeleitet, der damit beginnt, dass eine Bestandsaufnahme erfolgt: Was esse ich wann, in welcher Zeit, und warum esse ich gerade zu diesem Zeitpunkt?