Stevia: Wie gut ist dieser Süßstoff für Ihre Gesundheit?

Seit dem 2. Dezember 2011 ist Stevia als Süßstoff in Lebensmitteln in der Europäischen Union zugelassen. Lange Zeit gab es Unklarheiten darüber, ob der Zuckerersatz gesundheitlich bedenklich ist. Hat der Verzehr von Stevia Nachteile für Ihre Gesundheit? Wo ist der Süßstoff überall enthalten?

Was ist eigentlich Stevia?

Unter der Bezeichnung Stevia versteht man ein süß schmeckendes Stoffgemisch (Steviolglycoside), das aus dem Honigkraut (die andere Bezeichnung ist auch Süßkraut) gewonnen wird. Die Süßkraft von Stevia ist 300 Mal so stark wie die Süßkraft von Zucker.

Die getrockneten Blätter der Pflanze haben immerhin noch eine Süßkraft, die 30 Mal stärker ist als die von Haushaltszucker.  Ein großer Vorteil von Stevia ist, dass es fast keine Kalorien hat. Es macht nicht dick und ist auch für Diabetiker geeignet. Zudem hat es keine negativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit, weil Stevia – im Gegensatz zu Zucker – nicht kariesfördernd wirkt.

Stevia stand im Verdacht Krebs zu erregen

Die Europäische Union musste in langwierigen Tests herausfinden, ob die süßenden Inhaltsstoffe der Steviapflanze Krebs auslösen könnten. In einem früheren Testverfahren, bei dem Mäuse und Ratten eine extrem hohe Menge Stevia erhalten hatten, war es bei den Tieren zu bösartigen Tumoren gekommen. In neuen Tests konnte eine krebserregende Wirkung von Stevia nicht nachgewiesen werden.

Stevia hat bisher nur die Zulassung als Süßstoff in Lebensmitteln und Getränken erhalten

Steviaextrakte werden schon längere Zeit in Deutschland vertrieben. Allerdings konnten sich die Käufer von Steviaprodukten über die Deklarierung auf der Verpackung wundern, denn Stevia war bisher in Deutschland nicht als Süßstoff, sondern nur als kosmetisches Mittel, zum Beispiel als Zahnpflegemittel oder Badezusatz, im Handel. Ab 2. Dezember 2011 ist Stevia nun als Süßungsmittel in Fertiglebensmitteln oder Süßgetränken zugelassen. Eine Zulassung von Stevia als reinen Süßstoff erfolgt im Laufe des Jahres 2012.

Sollten Sie Stevia in großer Menger verzehren?

Hier ein kurzer Auszug aus dem Amtsblatt der Europäischen Union:

„…Die Behörde hat für Steviolglycoside eine annehmbare tägliche Aufnahme von 4mg/kg Körpergewicht/Tag, berechnet als Stevioläquivalente, festgelegt…“

Dies bedeutet somit, dass man Nahrungsmittel und Getränke mit Stevia nicht in großer Menge zu sich nehmen sollte. Allerdings kann es sein, dass diese Richtwerte noch geändert werden.

Kann Stevia Zucker voll ersetzen?

Stevia kann durch verschiedene Verfahren gewonnen werden. Je nach Verfahren kann Stevia einen etwas bitteren Beigeschmack haben. Bei Steviaprodukten, die enzymatisch gewonnen wurden, tritt kaum ein unangenehmer bitterer Beigeschmack auf.

Der Zuckerkonsum wird sicher deutlich zurückgehen, denn die Getränkeindustrie setzt nun bereits auf das Süßen mit Stevia. Allerdings ist das Backen mit Stevia etwas problematisch, denn der Teig wird nicht so zusammengehalten, wie dies beim Haushaltszucker der Fall ist. Ob es bald Schokolade geben wird, die mit Stevia gesüßt wurde, bleibt abzuwarten.

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