Novel Food – Functional Food – Designer Food

Viele dieser Lebensmittel sollen einen gesundheitsfördernden Effekt haben und sollen eine nachweislich positive Eigenschaft auf Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden ausüben. Was ist dran an diesen Behauptungen? Kann man damit gar das Risiko für bestimmte Erkrankung senken oder gar therapieren?

Designer Food
Eine 1989 geprägte Bezeichnung für Lebensmittel, die auf ganz bestimmte Bedürfnisse abgestimmt sind (u. a. Elektrolytgetränke für Sportler). Tipp: Als Synonym wird auch der gängigere Begriff "Functional Food" verwendet.

Functional Food
Diese Lebensmittel sollen einen mittel- oder langfristigen gesundheitsfördernden Effekt besitzen und sollen eine nachweislich positive Funktion hinsichtlich der Gesundheit, der physischen Leistungsfähigkeit oder des Wohlbefindens ausüben. Zusätzlich sollen sie das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken und bereits bestehende Erkrankungen therapieren können.

Unter Functional Food versteht man im Allgemeinen:

  • Probiotika, die in Form von Milchprodukten angeboten werden
  • bestimmte Ballaststoffe
  • Lebensmittel mit einem höheren Gehalt an Antioxidanzien (A-C-E-Getränke) oder Omega-3-Fettsäuren
  • Nahrungsmittel mit zusätzlichen Sekundären Pflanzenstoffen
  • Produkte aus der Convenience-Food-Reihe (z. B. tiefgefrorene und auch vorgegarte Gemüseprodukte)

Bestimmte bioaktive Stoffe und zahlreiche Produkte tierischer Lebensmittel gelten als potentielle Functional Food-Substanzen. Deren Wirkungen werden momentan aber noch erforscht.

Tipp: Für die Bezeichnung "Functional Food" existiert in Deutschland, der EU und in den USA momentan noch keine rechtliche Grundlage. So kann Functional Food in den USA auch synthetische Substanzen enthalten.

Nutraceuticals
Für die Bezeichnung der Inhaltsstoffe, die in Functional Food vorkommen und physiologisch wirksam sind, wird der Begriff Nutraceuticals (biologisch aktive Verbindungen) verwendet. Das können Antioxidanzien, Ballaststoffe und Sekundäre Pflanzenstoffe sein, denen Wirkungen wie die Regulierung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels, Minderung des Krebsrisikos usw. nachgesagt werden.

Pro-, Pre- und Synbiotika
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Lebensmitteln, die unter dem Begriff "Functional Food“ zusammengefasst werden. Dazu gehören beispielsweise Pro-, Pre- und Synbiotika.

Probiotika
Sehr beliebt sind probiotische Lebensmittel (probiotisch = für das Leben). Sie enthalten lebende, gesundheitsfördernde Mikroorganismen, die das mikrobielle Gleichgewicht im Darm positiv beeinflussen und somit das Risikos für Infektionskrankheiten senken können. Daneben wird ihnen auch eine cholesterinsenkende, krebsschützende und immunstärkende Wirkung zugeschrieben.

Tipp: Vollständig bewiesen sind diese Wirkungen allerdings nicht. Allerdings gibt es   Hinweise, die für die positiven Eigenschaften von fermentierten, wärme-unbehandelten Milchprodukten sprechen. Als bewiesen gilt der günstige Einfluss von Probiotika auf Durchfallerkrankungen durch Rotaviren-Infektionen sowie auf Durchfälle, die auf Antibiotika-Therapien zurückzuführen sind.

Erhöhte Widerstandskraft durch Milchsäurebakterien
Zu den eingesetzten Bakterienkulturen wie Joghurt gehören die Milchsäurebakterien  L. casei und Bifidobakterien. Durch die erhöhte Widerstandskraft gegenüber Säuren, Enzymen und Gallensalzen können sie die Magenpassage überstehen und sich im Dickdarm ansiedeln. Bedingung für diese günstige Wirkung ist, sie müssen täglich, dauerhaft und in ausreichender Menge verzehrt werden, da sonst eine Ansiedlung nicht garantiert werden kann. Nach Absetzung der Lebensmittel erreicht das Wachstum der ursprünglichen Mikroorganismen wieder den Ausgangszustand.

Prebiotika
Prebiotika sind nichtverdauliche Lebensmittelbestandteile, die das Wachstum und die Aktivität probiotischer Bakterien im Darm fördern und die Gesundheit des Menschen verbessern können.

Synbiotika
Darunter versteht man Lebensmittel, die eine Kombination aus pro- und prebiotischen Bestandteilen enthalten.

Novel Food
Dazu zählen Produkte mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen bzw. mit Bestandteilen, die eine veränderte Molekülstruktur aufzeigen und Lebensmittel, die mit bislang unüblichen Produktionsverfahren hergestellt wurden.

Für Novel Food besteht eine rechtliche Grundlage innerhalb der EU, die auf der sogenannten Novel-Food-Verordnung beruht (eine EU-Verordnung über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebensmittelzutaten).