EHEC-Bakterien: Wie kann ich mich schützen?

Seit Mai 2011 verbreiten sich in Deutschland die gefährlichen EHEC-Bakterien mit einer rasanten Geschwindigkeit. Welche Hygieneregeln müssen Sie derzeit beachten? Was gilt für Lebensmittel? Gibt es etwas, was Sie nicht mehr essen sollte? Wie können Sie sich schützen? Wir geben Ihnen Tipps und Ratschläge!

Was genau sind EHEC-Bakterien und welche Symptome weisen auf eine Infektion hin?
Mit EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) bezeichnet man gewisse Stämme eines Darmbakteriums, die schwere Durchfallerkrankungen bei Menschen auslösen können. Seit Mitte Mai 2011 sind in Deutschland vermehrt Fälle der durch EHEC-Bakterien ausgelösten, meldepflichtigen Krankheit HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom) gemeldet worden als sonst. HUS kann bei einer Infektion mit EHEC auftreten und löst Nierenversagen, Blutarmut durch den Zerfall der roten Blutkörperchen und einen Mangel an Blutplättchen aus. Bei rund 10 Prozent der mit EHEC-Bakterien infizierten Patienten verläuft die Krankheit schwerwiegend beziehungsweise lebensbedrohlich. Auch bei abgeheiltem HUS können Nieren- und Gefäßschäden lebenslang verbleiben.

Erste Symptome einer Infektion mit EHEC-Bakterien sind wässriger Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Im schweren Fall einer EHEC-Infektion treten heftige Bauchschmerzen, blutiger Durchfall und möglicherweise auch Fieber auf. In einem solchen Fall sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, doch auch schon bei früheren Verlaufsformen der Krankheit ist eine schnelle ärztliche Versorgung ratsam.

Welche Hygiene-Regeln müssen Sie beachten, um einer Infektion mit EHEC-Bakterien vorzubeugen?
Prinzipiell gilt: Regelmäßiges, gründliches Händewaschen kann helfen, EHEC-Bakterien abzuspülen und zu entfernen. Der Krankheitserreger stammt aus dem Darm von Rindern, Schafen oder Ziegen, mit deren Gülle Obst und Gemüse gedüngt werden. Bei schlecht gereinigten Produkten gelangt der Erreger dann an den Menschen. Auch der direkte Kontakt mit Tieren, beispielsweise in einem Streichelzoo oder auf Bauernhöfen, kann infektiös sein. Durch Schmierinfektionen und den direkten Kontakt mit der Toilette eines Erkrankten können die EHEC-Bakterien ebenfalls übertragen werden. Auch hier gilt, sowohl für Erkrankte als auch deren Familienmitglieder oder Freunde: Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen!

Was ist im Zusammenhang mit EHEC-Bakterien bei Lebensmitteln zu beachten?
Experten gehen davon aus, dass sich die EHEC-Bakterien über Lebensmittel wie Obst oder Gemüse verbreiten. Darauf sei auch die hohe Anzahl erkrankter Frauen zurückzuführen, die eben mehr Rohkost verzehren und häufiger Essen zubereiten als Männer.

Zum Schutz vor EHEC-Bakterien ist es wichtig, Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Rohkost vor der Zubereitung und dem Verzehr gründlich zu waschen, da diese im Verdacht stehen, die aktuell grasierende EHEC-Welle mit auffallend vielen schweren Verläufen auszulösen. Der neuste Verdacht richtet sich gegen Fertigsalate und vorbereitete Salatteile in Salatbars.

Wenn möglich sollten Sie Lebensmittel gründlich durchgaren oder erhitzen (mindestens bei 70 Grad für zehn Minuten). Auch das Schneidebrettchen, auf dem Sie Ihr Essen zubereiten, sollten Sie zum Schutz vor EHEC-Bakterien vor und nach der Benutzung jedes Mal reinigen und nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen lassen. Ebenso sollten Sie Messer, Arbeitsflächen, Lappen und Handtücher in der Küche regelmäßig waschen beziehungsweise austauschen.

Auch durch rohes Fleisch oder Rohmilch können EHEC-Bakterien übertragen werden. Seien Sie beim Verzehr dieser Produkte extrem vorsichtig oder verzichten Sie in nächster Zeit darauf.