Galgant: Altes Kräuterwissen der heiligen Hildegard von Bingen

Während die Galgant-Pflanze (lat. Alpinia officinarum) bereits seit vielen Jahrhunderten in China sowohl als Gewürz als auch für medizinische Zwecke genutzt wurde, gelangte sie in Deutschland erst im frühen Mittelalter durch die heilkundige Ordensfrau Hildegard von Bingen (1098-1179) zu einem größeren Bekanntheitsgrad. Im Laufe der Jahrhunderte geriet Galgant bei uns wieder vollständig in Vergessenheit.

Galgant: Soviel Gesundheit steckt drin

In der Naturheilkunde von Hildegard von Bingen gilt die Galgantwurzel als „Gewürz des Lebens“. Diese Pflanze gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten Arzneimitteln.

Die heilige Hildegard von Bingen setzte das Galgant-Pulver entweder allein oder in Kombination mit anderen Kräutern bei unterschiedlichen Beschwerden wie Magenleiden, Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, zur Steigerung der Abwehrkräfte, als vorbeugende Maßnahme gegen Erkältungs- und Grippebeschwerden, Herzbeschwerden sowie bei Appetitlosigkeit ein.

Galgant in der Küche

In der Küche ist Galgant ebenfalls vielfältig einsetzbar. Er schmeckt wie eine Mischung zwischen Pfeffer, Zimt und Paprika. Da das leicht bittere Aroma dabei nicht so scharf wie Ingwer ist, wird das Galgantpulver auch als milder Ingwer bezeichnet.

Aus der asiatischen Küche ist die Pflanze bei vielen typischen Gerichten nicht mehr wegzudenken. Das Galgant-Gewürz ist wichtiger Bestandteil der roten und grünen Currypaste. Auch im Currypulver, das in zahlreichen Abwandlungen mit Kokosmilch, Knoblauch und Zitronengras hergestellt wird, gehört Galgant selbstverständlich dazu. Die Gewürzpflanze kennt man auf dem europäischen Kontinent hauptsächlich als Lebkuchengewürz.

Im Folgenden präsentiere ich Ihnen ein sehr interessantes Rezept für Marillen-Kaltschale aus der Sammlung der heiligen Hildegard von Bingen.

Hildegard von Bingens Rezept für Marillen-Kaltschale mit Galgant

Dafür benötigen Sie folgende Zutaten:

  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Esslöffel Butterschmalz
  • 500 g Karotten
  • 3 Messerspitzen Galgant (im Naturkostladen als Pulver erhältlich)
  • 2 Messerspitzen Griechenkleepulver (ebenfalls im Naturkostladen erhältlich)
  • Salz
  • 1 Messerspitze Gelbwurz (auch Kurkuma genannt)
  • 150 g getrocknete Marillen
  • 1 Esslöffel Zitronensaft
  • geriebene Schale einer halben Zitrone
  • Zitronenmelisse zum Garnieren

Die Zubereitung dieses Rezeptes gelingt leicht. Eine kleine Zwiebel fein hacken und in Butterschmalz gelb anrösten. Karotten, grob geschnitten, mitrösten, mit Galgant, Griechenkleepulver, Salz und Gelbwurz würzen und noch einmal kurz rösten.

Mit 500 ml Wasser aufgießen und weich kochen. Anschließend die getrockneten Marillen (2 Stück für die Dekoration zur Seite legen) in Streifen schneiden und dazugeben. Den Zitronensaft und die geriebene Schale einer halben Zitrone dazugeben, nochmals salzen und eventuell noch etwas Galgant hinzufügen. Die Suppe 5 Minuten köcheln lassen und dann pürieren.

Nochmals ca. 500 ml abgekochtes Wasser dazu gießen. In Teller anrichten und mit den beiden zur Seite gelegten und nun ganz fein geschnittenen Marillen und zusätzlich fein geschnittenen Melissen-Blättern dekorieren. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!

Basische Ernährung: Galgant-Rezepte helfen gegen Übersäuerung

Alle Rezepte der heiligen Hildegard von Bingen eignen sich außerdem hervorragend für die Entlastungstage im Rahmen einer basischen Kur im Frühling oder Herbst und beugen somit der Übersäuerung vor.

Lesen Sie dazu meinen Artikel „Sind Sie sauer? – Ernährungstipps gegen Übersäuerung“ oder kommen einfach zu meinem nächsten Kochkurs „Einfach und gesund kochen mit der heiligen Hildegard von Bingen“ in Bayreuth!

Für weitere Fragen rund um die gesunde Ernährung nach Hildegard von Bingen stehe ich Ihnen als erfahrener Ernährungsexperte gerne zur Verfügung!