Hoodia, die „Wunderpflanze“?

Hoodia ist eine kaktusähnliche Pflanze aus den Wüstengebieten Südafrikas. Vermarktet wird sie als wundersamer Schlankmacher. Hungerhemmend soll sie sein und Fett verbrennen, ein natürlicher und idealer Appetitzügler. Klingt toll - oder?

Hoodia ist schon lange bekannt
Hoodia enthält den Bestandteil P57, ein Steroidglykosid, das einen genügend hohen Blutzuckerspiegel vortäuscht und dadurch das Hungergefühl unterdrückt. Nur: Dazu gibt es keine ernstzunehmende medizinische Studie. Pharmafirmen (erst Pfizer, dann Unilever) besitzen seit einiger Zeit die Vermarktungsrechte für diesen Hoodia-Bestandteil, haben aber noch kein Produkt daraus entwickeln können.

Fazit: P 57 ist nicht das Wundermittel, als das es gern dargestellt wird. Entweder die Wirksamkeit lässt zu wünschen übrig, oder es hat unangenehme Nebenwirkungen und Risiken. Denn sonst wäre längst ein Produkt auf dem Markt und Hoodia in Europa zugelassen.

Hoodia ist in Europa illegal
In Europa ist Hoodia weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Die Einfuhr ist illegal, auch für den privaten Gebrauch – und auch bei vorhandenen Ausfuhrzertifikaten der Anbauländer. Diese bescheinigen nur, dass die Pflanzen aus kultiviertem Anbau stammen.

Der Markt mit Hoodia ist "wild" und besteht praktisch nur im Internet: Dort werden beispielsweise Hoodia-Kapseln oder der Kaktus selbst für teures Geld angeboten. Eine Untersuchung von 17 Hoodia-Produkten in den USA ergab übrigens, dass in elf der untersuchten Produkte überhaupt kein Hoodia-Wirkstoff enthalten war!

Der "Schlankmach-Kaktus" Hoodia ist in Europa illegal, Herkunft und Inhaltsstoffe der angebotenen Produkte sind mehr als unklar. Neben-, Langzeit- und Wechselwirkungen von Hoodia sind nicht bekannt. Unser Tipp: Muten Sie Ihrer Gesundheit keine Experimente mit "Wundermitteln" wie Hoodia zu!