Depressionen und Burn-out ade: Wie Sie die Krankheit bewältigen

Zehn Prozent der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens an Depressionen. Mittlerweile ist diese Krankheit gesellschaftlich akzeptiert. Doch was tun, wenn man selbst oder Angehörige unter einer Depression leiden?

Definition der Depression

Mittlerweile sind Begriffe wie endogene und exogene Depression veraltet. Früher bezeichneten Sie die Annahmen, dass eine Depression entweder biologische oder externe Ursachen habe. Heute geht man bei fast jeder Krankheit von einem bio-psycho-sozialem Modell aus.

Dies bedeutet, dass es im Organismus bestimmte Anlagen für eine mögliche Depression gibt. Kommen nun noch belastende Faktoren aus dem sozialen Umfeld hinzu und hat der Mensch ungünstige psychologische Verarbeitungsschemata oder Strategien um damit umzugehen, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit an der Erkrankung einer Depression.

Symptome

Eine Depression äußert sich auf verschiedenen Ebenen. Die Symptome sollten über mindestens zwei Wochen jeden Tag und nahezu durchgängig vorhanden gewesen sein:

  • Körperlich: weniger Energie und Leistungsvermögen, Kraftlosigkeit, blasse Haut
  • Psychisch: Konzentrationsschwierigkeiten, geringer Antrieb, Freude kann nicht mehr im gleichen Maße empfunden werden, Reizbarkeit
  • Gedanken: Grübeln, Gedankenkreisen, negative und belastende Gedanken
  • Verhalten: sozialer Rückzug, Vernachlässigung von Hygiene, Alltagsaktivitäten und Selbstfürsorge

Burn-out – eigentlich eine Depression

Jeder kann sich etwas unter einem Burn-out vorstellen. Symptome sind: Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Schuldgefühle, Grübeln, nicht einschlafen können etc. Kommt Ihnen dieser Symptomkomplex bekannt vor? Richtig. Bei Depressionen verhält es sich ähnlich. Ein Burn-out ist also eine Depression, bei der ein Großteil der Ursachen in den Arbeitsbedingungen zu finden sind.

Was tun?

Kurzfristig sollte ein an einer Depression erkrankter Mensch möglichst bald ärztliche oder psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen. Insbesondere wenn Selbstmordgedanken aufkommen. Schwere Depressionen sollten nicht nur mit Psychotherapie, sondern auch mit Medikamenten und eventuell auch mit stimulierenden Verfahren behandelt werden. Stimulierende Verfahren sind: die Elektrokrampftherapie, Tiefe Hirnstimulation, repetitive transkranielle Magnetstimulation, Vagusnervenstimulation und die Magnetkonvulsionstherapie.

Am besten sind die Voraussetzungen, wenn sowohl der erkrankte Mensch, als auch sein nahes Umfeld über das Krankheitsbild, den Verlauf und mögliche Bewältigungsressourcen aufgeklärt werden. Ressourcen sind: Umstrukturierung von negativen Grundüberzeugungen und eine Sensibilisierung der Wahrnehmung für positive Inhalte. Tagesstrukturpläne geben einen Rahmen für den Alltag und stabilisieren. Zusätzlich sollten regelmäßig positive Aktivitäten eingeplant werden wie Hobbys, soziale Kontakte etc.

Generell sollte das soziale Umfeld wieder aufgebaut und ein Sinn im Leben erarbeitet werden. Dieser kann ganz individuell in verschiedenen Dingen gefunden werden. Arbeit, Familie, Haustiere, einem Hobby, etwas Kreativem und vieles mehr.

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