Bluthochdruck: Wie gefährdet sind Sie nach dem 3-Typenmodell?

40% aller Deutschen erkranken laut Statistik an Bluthochdruck, medizinisch Hypertonie. Durch Anpassung des Lebensstils lässt sich dem vorbeugen. Das 3-Typenmodell ermöglicht es, sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen. Und das bevor es ernst wird. Lernen Sie, sich selbst einzuschätzen.

Was ist Bluthochdruck?

Meist entwickelt er sich langsam und oft lange unbemerkt: der hohe Blutdruck, wissenschaftlich Hypertonie. Werte unter 140/90 gelten als normal. Bis 160/95 reden wir von Grenzwerthypertonie und alles darüber ist manifest. Die Werte bedeuten Folgendes: Der höhere sogenannte systolische Wert entsteht während der Auswurfsphase (der Systole) des Herzens. Das Herz pumpt in diesem Moment Blut in das Gefäßsystem. Und wenn sich dann noch fünf Leute mehr in die U-Bahn drängeln, steigt eben der Druck.

Der untere diastolische Wert beschreibt die Phase, in der das Herz Blut ansaugt (die Diastole). Hier herrscht nur das normale, ständige Gedrängel und somit ein permanenter Druck. Übrigens steigt der Blutdruck bei Belastung stark an (Betriebsdruck) und sinkt in Ruhe deutlich ab. So hat ein Hundertmeterläufer kurzzeitig extremen Bluthochdruck. Bei manchen Menschen genügt das Messen, um den Wert nach oben zu jagen (sogenannte Weißkittelhypertonie).

Bluthochdruck: Ursachen und Gefahren

In etwa 90% der Fälle ist die Ursache unbekannt, wir reden von der essenziellen Hypertonie. Es gibt aber auch Erkrankungen der Nieren, bestimmte Medikamente oder hormonelle Störungen, die Hypertonie verursachen. Diagnostik ist also extrem wichtig. Die Medizin nennt Bluthochdruck auch den „stillen Killer“. Langfristig sind die Folgen für unsere Blutgefäße und das Herz fatal.

Das 3-Typenmodell ermöglicht sinnvolle Vorbeugung

In der Vorbeugung gilt wie so oft, weniger ist mehr. Lieber einzelne gezielte Maßnahmen, die Sie auch wirklich umsetzen als eine lange Liste von „Ich sollte – tue es aber nicht“.

Generell sind vier Faktoren wesentlich (das Rauchen aufhören erwähne ich gar nicht erst, es ist evident): Gewichtsreduktion, Bewegung, Stressabbau und vernünftige Ernährung.

Die Erfahrung hat gezeigt dass es drei Bluthochdrucktypen gibt, Mischformen sind möglich:

  • Der Stresstyp ist schnell nervös und extrem leistungsorientiert. Er „ernährt“ sich tagsüber von Zigaretten und Kaffee, um dann abends zuzuschlagen. Er neigt zu Gewichtsverlust. Sein Motto: „Keine Zeit“. Wichtigste Maßnahme für diesen Typ sind häufige Zwischenmahlzeiten und Pausen. Da es ihm nicht an Intelligenz mangelt, wird er bald merken, dass so seine Leistungsfähigkeit steigt, er sich also mit seinem Motto belogen hat.
  • Der Bauchtyp ist äußerlich ruhig, wirkt gemütlich und ist ein Genussmensch. Er betäubt seine innere Anspannung mit Essen. Übergewicht ist selbstverständlich. Dieser Typ sollte einen Fasten- oder Safttag pro Woche einlegen. Zwischenmahlzeiten sind verboten und Abnehmen unerlässlich. Dieser Mensch muss in die Gänge kommen und körperlich aktiver werden. Stressfreie Bewegung ist zu empfehlen, vielleicht anfänglich Schwimmen, um die Gelenke zu schonen.
  • Der Chaostyp ist ständig beschäftigt, ohne wirklich etwas zu erreichen und daher ständig gestresst. Gleichzeitig aber unzufrieden und haltlos. Sein Motto: „Ich ackere so viel und keiner sieht es, nichts kommt dabei raus.“ Dieser Mensch braucht klarere Strukturen und feste Rhythmen, vor allem aber Entschleunigung.

Haben Sie sich wiedererkannt? Natürlich gibt es Mischungen, aber eine realistische Selbsteinschätzung sollte Ihnen ermöglichen, Vorbeugung zu betreiben.

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