In vier Schritten HDR-Bilder erstellen

In diesem Beitrag beschreibe ich, wie Sie in vier Schritten HDR-Bilder erstellen. Praktische Beispiele dazu finden Sie in der Bildergalerie. Ausführliche Erläuterungen, Tipps und Tricks zu den vier wesentlichen Schritten werden in den nächsten Artikeln mein Thema sein. Dabei wird es auch einen Exkurs zu den möglichen Farbtiefen (8-, 16- und 32-Bit) geben.

1. Die Ausgangsaufnahmen

HDR-Bilder bestehen aus mindestens zwei unterschiedlich belichteten Aufnahmen. Der Belichtungsunterschied beträgt ein bis zwei Belichtungsstufen (EV). Aus diesen unterschiedlich belichteten Aufnahmen wird später das HDR-Bild generiert.

Die Anzahl der Aufnahmen und die Größe des Belichtungsunterschieds ist abhängig von dem Motiv, den Lichtverhältnissen und natürlich den eigenen Ansprüchen. Grundsätzlich gilt, je kontrastreicher die Szenerie, desto mehr Aufnahmen sind notwendig.

 

2. Das HDR-Bild erstellen

Den nächsten Schritt erledigt die HDR-Software nahezu eigenständig. Die zu verarbeitenden Fotografien werden ausgewählt und je nachdem, welches HDR-Programm genutzt wird, sind unterschiedliche Parameter einzustellen. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen, müssen die unterschiedlich belichteten Aufnahmen deckungsgleich sein. Das Format der Ausgangsdateien spielt eine untergeordnete Rolle.

In der Regel können die HDR-Programme mit den gängigen Formaten, wie TIFF-, JPEG- und auch RAW-Dateien umgehen. Idealerweise werden RAW-Dateien direkt aus Kamera eingesetzt. JPEG-Dateien werden im Rahmen der internen Kameraverarbeitung schon komprimiert und haben somit einen Qualitätsverlust zu verzeichnen. Darüber hinaus spricht für die Verwendung von RAW- oder TIFF-Dateien, die Möglichkeit, aus einer RAW-Fotografie, unterschiedlich belichtete Aufnahmen zu erzeugen, die für ein sogenanntes Pseudo-HDR eingesetzt werden können.

3. Das Tone Mapping

Ist die Generierung zum HDRI abgeschlossen, stellt sich für den Einsteiger das Ergebnis häufig als Enttäuschung heraus. Was da auf dem Monitor als HDR-Bild zu sehen ist, wirkt nicht sonderlich berauschend. Es ist kaum etwas zu erkennen und von der digitalen Tiefe ist das Bild weit entfernt. Das liegt daran, dass bei der Generierung zum HDR-Bild meist eine 32-Bit-Datei entsteht, deren Kontrastumfang auf den handelsüblichen Monitoren nicht optimal dargestellt werden kann.

Das Verfahren, mit dessen Hilfe die 32-Bit-Datei in einen darstellbaren Farbraum mit einer Farbtiefe von 16- oder 8-Bit entwickelt wird, nennt sich Tone Mapping. Unterschiedliche Tone-Mapping-Verfahren und zahllose Einstellungsvariationen bieten dem Anwender Spielraum für ein zeitintensives Probieren und Experimentieren.

 

4. Die Nachbearbeitung

Nach dem Tone-Mapping bedarf es häufig einer Nachbearbeitung der HDR-Bilder. Zuerst gilt es natürlich, Fehler wie Farbsäume, Geisterbilder etc., die im Rahmen der Generierung entstehen können, aufzuspüren und zu beseitigen. Abschließende Retuschearbeiten, die Bearbeitung der Gradationskurven oder das punktuelle Schärfen bzw. Weichzeichnen u.v.m. machen die HDR-Fotografie erst zum perfekten Hinseher.

Mehr Informationen über die HDR-Fotografie finden Sie in dem Buch "Digitale Fotopraxis HDR-Fotografie".