Welche Fotoausrüstung empfiehlt sich für den Einstieg?

Nach wie vor ist es so, dass in den Fachgeschäften häufig so genannte Kamera-Kits auf ihre Kundschaft warten. Ein Arrangement, das vor allem für Laien und Neueinsteiger gedacht ist. Denn all jene, die besser mit der Materie vertraut ist, bevorzugen es, Body und Objektive nach eigenem Gusto zu kombinieren.

Dabei können auch die Kamera-Kits recht umfangreich daher kommen. Denn neben dem so genannten Body, dem digitalen Gehäuse, werden hier häufig zwei Zoom-Objektive, meist ein Weitwinkel und eine leichte Tele-Optik, beigepackt sein.

Spezialobjektive für gehobene Ansprüche

Tatsächlich verfügen viele dieser Standard-Zoom-Objektive heute bereits über eine Naheinstellung, so dass diese sich als Fotoausrüstung für den Einsteiger eignen. Wer jedoch schon länger fotografiert wird mit einem individuellen Zubehörpaket meist besser bedient sein. Wenn Sie eine Fliege oder einen kleineren Falter formatfüllend in Szene setzen möchten, brauchen Sie echte Makroobjektive, die einen Abbildungsmaßstab bis zum Verhältnis 1:1 zulassen.

Diese gibt es als Teleobjektive von 180 mm Brennweite. Üblich sind aber auch 100 er oder 50 er Makroobjektive, die einen ganz besonderen Charme haben. Denn eine Normaloptik von 45 oder 50 mm Brennweite wird an den meisten digitalen Gehäusen, aufgrund der so genannten Brennweitenverlängerung, auf etwa 75 mm „aufgebläht“ werden. Dadurch werden Sie, beim Kauf einer solchen Optik, nicht nur ein Makroobjektiv, sondern zugleich auch eine Porträt-Optik mit ganz hervorragenden Abbildungsleistungen im Rucksack haben.

Die Sache mit der Brennweitenverlängerung

Ursache für diese Brennweitenverlängerung, die meist beim Faktor 1,5 oder 1,7 liegt, ist, dass der Chip der meisten digitalen Gehäuse kleiner als das herkömmliche Dia- oder Negativformat ist. Dadurch verschiebt sich dann die Brennweite nach oben, was für Telefans natürlich ein toller Effekt ist. Denn wenn Sie sich ein Objektiv von 200 mm Brennweite anschaffen und auf Ihre Digitalkamera schrauben, haben Sie bereits eine mächtige Telekanone (von rund 350 mm Brennweite)!

Des einen Freud, des anderen Leid kann man da nur sagen, denn jene, die auf Weitwinkelaufnahmen stehen, haben unter diesem Effekt zu leiden und werden von den Weitwinkel-Zooms vieler Kamera-Kits enttäuscht sein. Denn auch hier macht sich die Brennweitenverlängerung bemerkbar. Wer ein echtes Weitwinkelobjektiv sein eigen nennen will und keine Kamera mit Vollformatchip besitzt, muss sich sein Objektiv daher ganz gezielt, mit extrem kurzer Brennweite, auswählen – und wird mit den Optiken vieler Kits eher schlecht bedient sein.

Welches Gehäuse darf es sein?

Das gilt mitunter auch für die Kamera selbst. Denn nicht jede, die im Kit steckt, wird allen Ansprüchen genügen. Wer viel draußen fotografiert, für den könnte nämlich eines der kleineren Profigehäuse, das gegen Umwelteinflüsse abgedichtet ist, ideal sein. Und falls Sie, etwa als Presssprecher eines Sportvereins, auf rasante Action-Bilder ganz heiß sind, sollten Sie darauf achten, dass Verschlusszeiten und Zwischenspeicher mit ihrem schnellen Hobby auch Schritt halten.

Fazit: Ein Kamera-Kit kann eine tolle Sache sein und wird auch viele Käufer vollauf zufrieden stellen. Doch wer besondere Ansprüche an seine Objektive oder die Kamera stellt, der sollte genau überprüfen ob nicht ein individuell zusammen gestelltes Set die bessere Wahl wäre!

Bildnachweis: Jacob Lund / stock.adobe.com