Astrofotografie: So gelingt der Einstieg

Wer stand nicht schon einmal in einer klaren Nacht im Freien und hat verträumt die Sterne beobachtet? Nur wenige können sich diesem magischen Zauber entziehen und jeder Fotograf wird vermutlich früher oder später den Drang verspüren, diese Motive auch abzulichten. Doch dazu braucht es das nötige Wissen und die entsprechende Ausrüstung. Hier wird erklärt, wie der Einstieg gelingt.

Kamera, Stativ und Objektiv

Bevor Sie sich jetzt kurz Hoffnungen machen, dass Sie eventuell bald Ihre ersten professionellen Bilder von Sternen machen können – schlagen Sie sich das am besten direkt wieder aus dem Kopf und nehmen Sie nicht die Bilder, die Sie aus verschiedenen Bildbänden kennen, als Maßstab. Eine professionelle Ausrüstung kostet gut und gerne 5.000 Euro und bleibt somit für die meisten Hobbyfotografen ein Traum.

Doch das heißt nicht, dass Sie nicht auch mit einer weniger guten Ausrüstung in die Astrofotografie einsteigen können, denn zumindest jede digitale Spiegelreflexkamera eignet sich inzwischen im Prinzip, um Himmel und Sterne abzulichten. Auch ein Stativ sollte sich sowieso in Ihrem Besitz befinden, ansonsten ist es aber auch schnell angeschafft.

Problematisch wird es dann erst beim Objektiv, denn bei der Astrofotografie gibt es zwei entscheidende Probleme: Es gibt wenig Licht und das Motiv ist weit weg. Unendlich weit weg sozusagen. Die Lösung liegt auf der Hand, Sie benötigen ein Objektiv mit sehr langer Brennweite (300 mm sollten es mindestens sein).

Da das letztendlich immer noch nicht reicht, müssen Sie mit sehr langen Verschlusszeiten arbeiten – und dabei sollten Sie jede kleinste Erschütterung vermeiden. Das Stativ ist wie schon gesagt Pflicht, Sie sollten zusätzlich aber auch einen Fernauslöser verwenden und falls möglich die Spiegelvorauslösung aktivieren.

Lange Verschlusszeit und offene Blende wählen

Normalerweise hat man es entweder mit einer offenen Blende oder einer langen Verschlusszeit zu tun. Da bei der Astrofotografie aber so wenig Licht vorhanden ist, müssen hier beide Einstellungen kombiniert werden. Natürlich werden Sie hier einige Versuche brauchen, um erste ansprechende Ergebnisse zu erhalten. Versuchen Sie es zunächst einmal mit einer Verschlusszeit von 30 Sekunden und beachten Sie die oben genannten Hinweise hinsichtlich Stativ und Fernauslöser.

Wenn Sie trotzdem noch die Sterne als ganz kleine Striche auf den Bildern erkennen, dann kann das tatsächlich an der Erdrotation liegen, die sich logischerweise nicht abschalten lässt. Nehmen Sie die Bilder auch unbedingt im RAW-Format auf, um nachträglich die Belichtung noch etwas anpassen zu können.

Der Weg zur Perfektion

Wenn Sie einmal wirklich professionelle Bilder schießen wollen, zum Beispiel von einer Kraterlandschaft auf dem Mond, dann brauchen Sie ein Teleskop. Und vielleicht ist es Ihnen ja möglich, irgendwie Zugang zu einem Teleskop zu bekommen, ohne gleich eines kaufen zu müssen. Informieren Sie sich, vielleicht hat ja sogar jemand in Ihrem direkten Bekanntenkreis Zugriff auf ein Teleskop.

Dann brauchen Sie nur noch einen speziellen Adapter, mit dem Sie Kamera und Teleskop verbinden können (solche Adapter gibt es schon ab ca. 20 Euro) – und Ihren ersten professionellen Bildern von Himmel und Sternen sollte nichts mehr im Wege stehen.