So errechnet der Arzt die Schwangerschaftsdauer

Für die werdenden Eltern ist der Geburtstermin ihres Babys eine magische Zahl, obwohl nur rund vier Prozent der Kinder zum errechneten Termin auf die Welt kommen. Lesen Sie alle wichtigen Informationen zur Schwangerschaftsdauer und erfahren Sie, wie Ihr Arzt den Geburtstermin bestimmt.

Schwangerschaftsdauer

Ab dem Zeitpunkt der Befruchtung der Eizelle dauert eine Schwangerschaft 38 Wochen bzw. 266 Tage. Da aber in der Regel niemand exakt weiß, wann die Empfängnis stattfindet, errechnet der Arzt den Geburtstermin auf andere Weise.

So ist der erste Tag der letzten Menstruation der Beginn der Schwangerschaft, die deshalb 40 Wochen bzw. 280 Tage dauert. Diese Berechnungsmethode setzt eine Menstruationsdauer von 28 Tagen voraus und gleichzeitig wird die Befruchtung der Eizelle um den 14. Tag des Zyklus angenommen. In den ersten beiden Wochen der errechneten Schwangerschaft ist die Frau demnach noch gar nicht schwanger.

Korrektur der Schwangerschaftsdauer durch Ultraschall

Der auf die beschriebene Weise errechnete Geburtstermin erweist sich oft als ungenau. Es kann vorkommen, dass die schwangere Frau sich nicht an das genaue Datum der letzten Regelblutung erinnert. Außerdem tritt bei den wenigsten Frauen ein exakter Zyklus von 28 Tagen auf. Deshalb korrigiert der Frauenarzt im ersten Schwangerschaftsdrittel die Schwangerschaftsdauer mit Hilfe des Ultraschalls.

In den ersten 12 Schwangerschaftswochen entwickeln sich die Embryos sehr ähnlich. Durch die Messung der Scheitel-Steiß-Länge des Babys kann der Arzt das Schwangerschaftsalter erkennen. Auch die Maße des Schädeldurchmessers und der Länge des Oberschenkelknochens helfen, den Geburtstermin ziemlich genau zu bestimmen.

Ab der 12. Schwangerschaftswoche entwickeln sich die Kinder sehr unterschiedlich. Mit Ultraschallmessungen nach diesem Termin können nur noch Größe und Gewicht des Babys und nicht mehr die Schwangerschaftsdauer ermittelt werden.

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Wie sicher ist der errechnete Geburtstermin?

Die Schwangerschaftsdauer hängt von vielen Faktoren ab wie die Entwicklung des Kindes und das Zusammenspiel von Körper und Schwangerschaftshormonen. Auch spielt es eine Rolle, ob die Frau zum ersten Mal schwanger ist. Statistisch gesehen kommen nur vier Prozent der Babys am errechneten Termin auf die Welt. Fast 90 Prozent der Kinder werden in einem Zeitraum von 14 Tagen vor oder nach dem Geburtstermin geboren. Dieses Zeitfenster gilt als normal.

Etwa 9 Prozent der Babys werden vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren und gelten als Frühgeburten. Dauert eine Schwangerschaft länger als 42 Wochen, sprechen die Mediziner von übertragenen Geburten. Diese sind selten, da in den meisten Fällen die Geburt zum Schutz des Babys vorher eingeleitet wird.

Auswirkungen des errechneten Geburtstermins

Die Berechnung der Schwangerschaftsdauer ist für die schwangere Frau wichtig. Denn nach dem errechneten Termin richtet sich der Beginn des Mutterschutzes. Außerdem ist es wichtig, das genaue Alter des Embryos zu kennen. So kann der Arzt durch Vergleichsdaten eventuell Entwicklungsstörungen diagnostizieren und behandeln. Ein genau berechneter Geburtstermin hilft dem Frauenarzt, verfrühte Wehen zu erkennen und die entsprechenden Maßnahmen zu treffen.

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