Sanfte Nabelpflege für das Baby

Direkt nach der Geburt durchtrennt der Arzt oder auf Wunsch auch der Vater die Nabelschnur. Die Nabelpflege beim Baby ist erstaunlich unkompliziert, wenn Sie die Stelle sauber und trocken halten. Lesen Sie, wie Sie Ihr Baby in den ersten Tagen nach der Geburt optimal versorgen.

Nabelschnur beim Baby

40 Wochen lang versorgt die Nabelschnur das ungeborene Baby mit Sauerstoff und allen lebenswichtigen Nährstoffen. Nach der Geburt bleibt der abgeklemmte Nabelschnurstummel samt Klemme am Baby. In den nächsten Tagen trocknet er aus, schrumpft und verfärbt sich dunkelbraun bis schwarz.

Für Eltern ist das kein schöner Anblick, aber das Baby empfindet keine Schmerzen, weil sich in dem Nabelstummel keine Nervenstränge befinden. Nach ein bis zwei Wochen fällt der verkümmerte Rest der Nabelschnur ab, aber auch ein kürzerer oder längerer Heilungsprozess ist kein Grund zur Sorge. Die kleine Wunde zieht sich bald darauf als Bauchnabel nach innen.

Offene oder geschlossene Nabelpflege

Bei der Nachsorge des Babys gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Früher war es allgemein üblich, den Nabelstummel luftdicht mit Kompressen vor Schmutz und Nässe zu schützen. Inzwischen empfehlen viele Hebammen, den Nabel offen an der Luft abheilen zu lassen. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Eltern besonders sorgfältig auf Sauberkeit achten.

Nabelpflege beim Baby

  • Damit der Nabelstumpf austrocknet, schützen Sie Ihn unbedingt vor Feuchtigkeit. Gegen ein kurzes Bad bestehen keine Bedenken, wenn Sie die Nabelstelle anschließend sorgfältig mit einem Wattebausch trocken tupfen.
  • Mit diesem Trick verhindern Sie, dass Urin an die empfindliche Stelle gelangt. Schlagen Sie einfach die obere Kante der Windel um.
  • Den Nabelstummel nicht mit Cremen oder Ölen pflegen. Diese weichen die Haut auf und verhindern das Austrocknen.
  • Spezielle Puder zur Nabelpflege begünstigen das Austrocknen. Damit sich keine Entzündungen bilden, ist es erforderlich, die Pflegereste jeden Tag mit einem Ohrstäbchen oder Wattebausch zu entfernen. Überlassen Sie diese Arbeit lieber Ihrer Hebamme. Auch ohne Pflegemittel heilt die Wunde ab.
  • Warten Sie geduldig, bis der Nabelstummel von alleine abfällt. Niemals daran ziehen, Sie könnten Ihr Baby verletzen.
  • Es ist ganz normal, wenn sich auf der Wunde Schorf bildet. Diesen ebenfalls nicht entfernen sondern abwarten, bis sich die Krusten von alleine lösen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Hände keimfrei sind, wenn Sie den Nabelstumpf berühren. Sonst können Bakterien in die Wunde gelangen.
  • Ist der Nabelschnurrrest abgefallen, kann die Wunde noch einige Zeit nässen. Halten Sie die Stelle weiterhin sauber und trocken, bis sich der Bauchnabel bildet.

Komplikationen bei der Wundheilung

Wenn Wundsekret oder Eiter aus dem Nabelstumpf austritt oder sich die Haut am Bauchnabelrötlich verfärbt, kann eine Nabelentzündung vorliegen. Bitten Sie Ihre Hebamme um Rat oder suchen Sie Ihren Kinderarzt auf. Er verschreibt Ihnen eine antiseptische Salbe oder verordnet Antibiotika. Ohne Behandlung führt eine Nabelentzündung zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung.

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