Richtige Atemtechnik überstützt Presswehen

Mit den Presswehen beginnt die letzte Phase der Geburt, in der das Baby durch den Geburtskanal auf die Welt kommt. Trotz der intensiven Wehen ist auch die aktive Mitarbeit der werdenden Mutter erforderlich. Deshalb ist es bei Presswehen wichtig, auf die richtige Atemtechnik zu achten.

Was sind Wehen

Wehen sind Muskelkontraktionen der Gebärmutter. Es gibt unterschiedliche Formen der Wehen. Senkwehen treten in den letzten Wochen vor der Geburt auf, um das Köpfchen des Babys tiefer in das Becken zu positionieren. Mit den Vorwehen stellt sich der Körper auf die Geburt ein. Das Muskelgewebe lockert sich und der Gebärmutterhals beginnt sich zu dehnen.

Vorwehen treten unregelmäßig auf und können schon recht schmerzhaft sein. Die Geburt beginnt mit den Eröffnungswehen. Durch diese Muskelkontraktionen der Gebärmutter öffnet sich der Muttermund. Eröffnungswehen kommen regelmäßig, in immer kürzeren Abständen. Im Gegensatz zu den Vorwehen verringern sich die Beschwerden nicht, wenn sich die Schwangere hinlegt oder ein Bad nimmt.

Lesen Sie, wie Sie Wehen erkennen und den Schmerz lindern.

Presswehen

Hat sich der Muttermund auf rund zehn Zentimeter geöffnet, beginnt die Geburt. Jetzt setzen die Austreibungs- und Presswehen ein. Sie befördern das Kind durch den Geburtskanal aus dem Körper hinaus. Durch die Presswehen schiebt die Bauch- und Gebärmuttermuskulatur das Kind langsam durch den letzten Teil des Geburtskanals. Die Schwangere verspürt bei den Wehen auch den starken Drang zu pressen.

Presswehen sind zwar die stärksten Wehen in der Schwangerschaft, aber oft empfinden Frauen diesen Teil der Geburt als weniger schmerzhaft. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Frau jetzt bei den Wehen aktiv mitpressen darf.

Dauer der Presswehen

Der tiefer rutschende Kopf des Babys löst die Presswehen aus. Sie kommen etwa alle zwei bis drei Minuten. Läuft alles gut, kann eine Geburt nach zwei bis vier Presswehen vorüber sein. Es kann aber auch vorkommen, dass Frauen längere Zeit Presswehen haben.

Mitarbeit der Mutter bei den Presswehen

Die Hebamme erkennt den Zeitpunkt, wann die Schwangere aktiv mitpressen darf. Es kann durchaus vorkommen, dass die Frau schon den Drang zum Pressen verspürt, das Baby aber noch nicht weit genug im Geburtskanal steckt. In diesem Fall darf die Schwangere dem Drang noch nicht nachgeben und muss die Presswehen wegatmen.

Liegt das Baby richtig, versucht die Schwangere wie beim Stuhlgang zu pressen. Dabei kann auch Stuhlgang entweichen. Das ist ganz natürlich, allerdings ist es angenehmer, wenn der Darm zuvor mit Hilfe eines Einlaufs entleert wurde.

Atemtechnik bei den Presswehen

Die Presswehen erfordern noch einmal höchste Konzentration und äußerste Kraftanstrengung von der werdenden Mutter. Die Geburt verläuft oft leichter, wenn die Schwangere im Schwangerschaftskurs die richtige Atemtechnik kennen lernt: Zunächst bei einer Presswehe tief einatmen und die Luft anhalten.

Dann die Luft quasi nach untern schieben und dabei kräftig pressen. Anschließend wieder Luft holen und den Vorgang wiederholen, bis die Presswehe vorbei ist. Nach der Presswehe die Atmung durch tiefes, langsames Ein- und Ausatmen wieder beruhigen. Üben Sie während der Schwangerschaft diese Atemtechnik, allerdings verzichten Sie zur Sicherheit Ihres ungeborenen Babys auf den Pressdruck.

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