Entstehung und Behandlung von Kindbettfieber

Im 18. und 19. Jahrhundert starben viele Frauen nach der Entbindung am Kindbettfieber. Der Arzt Ignaz Semmelweis erkannte, dass die schlechten hygienischen Bedingungen die schreckliche Krankheit auslösten. Dank Antibiotika hat das Kindbettfieber inzwischen seinen Schrecken verloren. Lesen Sie hier Wissenswertes zum Thema Kindbettfieber.

Wie entsteht Kindbettfieber?

Wenn sich die Plazenta von der Gebärmutterwand löst, entsteht eine Wunde. Über die Scheide gelangen selbst bei größter hygienischer Sorgfalt Bakterien und Keime in die Gebärmutter. Meistens spült der Wochenfluss die Keime wieder aus. Sind Wochenfluss und Nachwehen zu schwach, entsteht eine Infektion und die Frau bekommt Kindbettfieber, auch Wochenbett- oder Puerperalfieber genannt. Durch die offene Wunde gelangt die Infektion in den Blutkreislauf und ohne Behandlung durch Antibiotika stirbt die Frau meistens an einer Blutvergiftung.

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Anzeichen für Kindbettfieber

Symptome für das Kindbettfieber sind erhöhte Temperaturen bis hin zu starkem Fieber. Der Wochenfluss riecht durch die Infektion unangenehm und es können Blutungen auftreten. Oft stoppt der Wochenfluss vorzeitig, wodurch sich die Rückbildung der Gebärmutter verzögert. Unbehandelt breitet sich die Entzündung im Unterleib aus und befällt schließlich auch die Organe. Neben einer schmerzhaften Spannung im gesamten Unterleib leidet die betroffene Patientin unter Übelkeit und Erbrechen sowie unter Kreislaufbeschwerden.

Kindbettfieber behandeln

Aufgrund der hervorragenden hygienischen Bedingungen bei der Geburt tritt Kindbettfieber heutzutage selten auf. Achten Sie im Wochenbett auf Sauberkeit und suchen Sie bei erhöhter Temperatur oder Schmerzen im Unterleib unbedingt den Arzt auf. Rechtzeitig erkannt, ist Kindbettfieber mit Antibiotika zu heilen. Eventuell verschreibt Ihnen der Arzt zusätzlich ein Mittel, um die Rückbildung der Gebärmutter zu fördern. Lesen Sie auch meine Tipps für das Wochenbett.

Geschichte des Kindbettfiebers

Aufgrund mangelnder hygienischer Bedingungen starben früher viele Frauen im Wochenbett an Kindbettfieber. Besonders viele Todesfolgen traten auf, als die Frauen ab dem 18. Jahrhundert vermehrt in Krankenhäusern entbanden. Erst Mitte des 19. Jahrhundert entdeckte der ungarische Arzt Ignaz Semmelweis den Zusammenhang zwischen der Krankheit und der mangelnden Hygiene.

Es war damals nicht üblich, vor Untersuchungen an Patienten die Hände oder die medizinischen Instrumente zu desinfizieren. Die Ärzte trugen Krankheitserreger von untersuchten Kranken und Toten direkt zu den entbindenden Frauen. Ignaz Semmelweis‘ Überlegungen und Hygienevorschriften fanden in damaligen Fachkreisen wenig Anklang.

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