Spektroskopie nach Robert Bunsen – Warum sind Flammen nicht einfarbig?

Haben Sie sich schon einmal eine brennende Flamme ganz genau angeguckt? Wenn ja, dann ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass diese nicht einfarbig ist, sondern aus einem Farbspektrum besteht. Warum dies so ist, hat Robert Bunsen schon vor über 150 Jahren herausgefunden.

Spektroskopie nach Robert Bunsen, Joseph von Fraunhofer und Co.
Joseph von Fraunhofer fiel schon 1814 auf, dass sich im Licht der Sonne dunkle Schattierungen erkennen lassen: Die Geburtsstunde der Spektroskopie. Doch erst 1899 fand Robert Bunsen gemeinsam mit Gustav Kirchhoff beim Betrachten der Flamme eines Bunsenbrenners eine mögliche Erklärung.

Die Entwicklung der Spektroskopie durch Robert Bunsen
Als Spektroskopie wird allgemein die Methode bezeichnet, bei der das Energiespektrum einer Stoffprobe untersucht wird, wobei Strahlung ihrer Energie nach zerlegt wird. Um dies visuell beobachten zu können, werden Spektroskope verwendet und die Spektren werden durch Spektrometer aufgezeichnet. Doch was genau hat Robert Bunsen damit zu tun?

Spektroskopie nach Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff
Beim Betrachten eines Bunsenbrenners fiel Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff auf, dass verschiedene chemische Elemente auch verschiedene Auswirkungen auf die Flammenfarbe des Brenners haben. Die chemische Zusammensetzung des verbrannten Gases hatte demnach entscheidende Auswirkung auf das Spektrum der Flamme.

Robert Bunsen und die dunklen Linien der Sonne
So konnte Robert Bunsen auch die eingangs erwähnte Entdeckung Fraunhofers erklären. Gemeinsam mit Kirchhoff erkannte er, dass der Kern der Sonne ein kontinuierliches Spektrum aussendet. Wenn ein heißer Körper, wie es die Sonne eindeutig ist, von durchsichtigem Gas umgeben ist, hat dies zur Folge, dass verschiedene Farbanteile (z. B. in Form von Linien) von dem kühleren Gas absorbiert werden.

Die absorbierten Linien sind dabei jeweils charakteristisch für verschiedene chemische Elemente. Mit dieser Entdeckung von Robert Bunsen und seinem Partner kam die Wissenschaft im Bereich der Spektroskopie einen entscheidenden Schritt voran. Nicht zuletzt durch Robert Bunsen wurde nämlich endlich eine Methode gefunden, durch die sich die chemische Zusammensetzung der Sonne bestimmen ließ.