Mit diesen 10 Tipps gelingt ein entspannter Schulstart

Oft sehen Kinder und Eltern der Einschulung mit gemischten Gefühlen entgegen. Vieles wird sich ändern und die gewohnte Alltagsroutine durcheinander würfeln. Jeden Tag zur Schule gehen und Hausaufgaben machen erfordert von Kindern viel Disziplin.

Unsere 10 Tipps zum Schulstart zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Kind erfolgreich unterstützen und fördern.

Tipp 1: Zeit für das Frühstück

Eventuell haben Sie schon während der Kindergartenzeit ein passendes Morgenritual gefunden. Planen Sie auf jeden Fall so viel Zeit ein, dass Ihr Kind noch in Ruhe frühstücken kann. Kinder die ohne Frühstück in die Schule gehen, lernen langsamer und sind schneller müde. Überlassen Sie es Ihrem Kind, ob es lieber zu einer Scheibe Brot oder Müsli greift.

Vielleicht mag es ja auch gerne Knäckebrot. Viele Kinder trödeln morgens lange herum. Stellen Sie einen Wecker auf und zeigen Sie Ihrem Kind, bis zu welcher Zeigerstellung es Zeit zum Anziehen bzw. Essen hat. Sie gewinnen Zeit, wenn Ihr Kind schon am Vortag den Schulranzen packt.

So gelingt ein leckeres Frühstück für Kinder.

Tipp 2: Zeigen Sie Präsenz

Es ist ganz okay, Ihr Kind während des ersten Jahres persönlich zur Schule zu bringen. Kommen Sie ruhig fünf bis zehn Minuten früher und bleiben Sie in oder vor der Klasse. So lernen Sie die anderen Mitschüler kennen und können mit der Lehrerin oder anderen Eltern ein paar Sätze austauschen. Achtung, einfach nur plaudern und wenn möglich keine Probleme thematisieren. Auf diese Weise erfahren Sie ganz nebenbei viel Wissenswertes rund um die Schule.

Außerdem registriert die Lehrerin, dass Sie eine engagierte und interessierte Mutter sind. Unbewusst haben Sie schon einen Pluspunkt für Ihr Kind gesammelt. Genauso wichtig ist es, regelmäßig die Elternabende zu besuchen. Freunden Sie sich auch mit einigen Müttern an. Denn die meisten Kinder erzählen kaum etwas über die Schule, vergessen wichtige Informationen oder haben sich Daten falsch notiert. Es hilft Ihnen, wenn Sie telefonisch bei anderen Müttern nachfragen können.

Tipp 3: Überblick behalten

Schaffen Sie sich mindestens für jedes Schuljahr zwei Stundenpläne an. Einer ist im Kinderzimmer und der andere hängt in der Küche. Eventuell steckt noch eine aktuelle Version im Schulranzen oder Federmäppchen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Kind seinen Ranzen schon am Vorabend packt und wenn erforderlich auch das Sportzeug bereitstellt. Nehmen Sie Ihrem Kind diese Aufgaben nicht ab, sonst wird es nie selbstständig sondern sich immer auf Sie verlassen.

Tipp 4: Ein leckeres Pausenbrot

Mäkeln Kinder am Essen, ist die richtige Wahl des Pausenbrotes eine Herausforderung für die Mutter. Überlegen Sie unbedingt gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Snacks es essen möchte. Sonst landet das ungeliebte Butterbrot doch nur in der Mülltonne. Viele Grundschüler essen Lebensmittel am liebsten pur. Verzichten Sie dann auf geschmierte Brote. Es spricht nichts dagegen, wenn Ihr Kind erst das trockene Brot und dann getrennt ein Stückchen Käse oder Wurst isst.

Hauptsache es füllt seine Energiespeicher wieder auf. Ebenso wichtig wie die Pausenverpflegung ist das Trinken. Geben Sie Ihrem Kind Wasser oder Saftschorle mit. Noch besser ist es, wenn die Eltern reihum einen Kasten Wasser kaufen. Hiervon dürfen die Kinder nach Herzenslust ihren Durst stillen.

Tipps und Rezepte für leckere Pausenbrote.

Tipp 5: Raum und Zeit zum Arbeiten

Hausaufgaben erledigen Kinder nicht am Küchentisch oder vor dem Fernseher. Sie brauchen einen ruhigen Arbeitsplatz. Die Geschwisterkinder lenken Sie währenddessen mit leisen Spielen ab, damit sie nicht stören. Nicht ganz so einfach ist es festzulegen, wann das Kind die Hausaufgaben erledigt. Viele Kinder beginnen am liebsten direkt nach dem Mittagessen, obwohl zu diesen Zeitpunkt die Leistungskurve absinkt.

Wenn die Hausaufgaben schwer fallen und Ihr Kind sich nicht konzentrieren kann, kann es sich erst mit Spielen abreagieren. Planen Sie die Hausaufgaben vor dem Abendessen ein.

Tipp 6: Kinder machen die Hausaufgaben alleine

Bringt Ihr Kind die ersten Hausaufgaben nach Hause, setzen Sie für einen langen Zeitraum ein Zeichen. Helfen Sie Ihrem Kind, wird es viele Jahre diese Hilfe immer wieder einfordern. Deshalb halten Sie sich zurück. Lassen Sie Ihr Kind alleine die Aufgaben in Angriff nehmen. Macht es dabei Fehler, ist das nicht schlimm. Diese zeigen der Lehrerin, was das Schulkind noch nicht verstanden hat.

Geht ein Kind immer mit perfekt von den Eltern gelösten Hausaufgaben zur Schule, wird die Lehrerin den Wissenstand des Kindes falsch einschätzen. Spätestens beim Test zeigt sich, ob der Schüler den Stoff versteht oder nicht.

Wenn Ihr Kind mit den Hausaufgaben fertig ist, schauen Sie die Aufgaben an. So wissen Sie, was Ihrem Kind liegt und was nicht. Loben Sie Ihr Kind für seinen Einsatz und halten Sie sich mit Kritik zurück. Die Lehrerin kann am besten entscheiden, ob Ihr Kind die Hausaufgaben seinem Alter entsprechend gut oder weniger gut erledigt. Überlassen Sie es der pädagogischen Fachkraft, die Arbeit Ihres Kindes zu bewerten.

Tipp 7: Abneigung nicht auf Kinder übertragen

Jeder Mensch hat gemischte Erinnerungen an die Schulzeit. Mindestens ein Lehrer war ungerecht und bevorzugte immer die anderen. Und dann war da auch noch das verhasste Schulfach. Verzichten Sie darauf, Ihr Kind mit Ihren negativen Erfahrungen zu belasten. Schwärmen Sie lieber von den schönen Ausflügen, den wundervollen Freundschaften oder den spektakulären Theateraufführungen.

Wenn Ihr Kind die Grundschullehrerin nicht mag, versuchen Sie Ihre positiven Eigenschaften zu betonen. Meistens ist die Abneigung bei Kindern gegenüber Lehrkörpern oberflächlich und schnell wieder vergessen. Achten Sie auch darauf, Ihrem Kind keine Schwächen einzureden. Ob ein Kind gut oder schlecht in einem Unterrichtsfach ist, liegt sehr oft am Lehrer bzw. der Art des Unterrichts.

Wenn Ihr Kind Probleme in einem Unterrichtsfach hat, sprechen Sie unbedingt mit der Lehrerin. Vielleicht ist das Kind unkonzentriert oder wird regelmäßig von den Sitznachbarn abgelenkt. Gerade zu Beginn des Schuljahres werden Kinder oft umgesetzt bis sich ein harmonischer Klassenverband gefunden hat.

Tipp 8: Stärken Sie Ihr Kind

Vergessen Sie während der Grundschulzeit, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben. Noten sind nicht so wichtig und vergleichen Sie auf keinen Fall Ihr Kind mit anderen. Denn gerade in diesem Alter sind Kinder sehr unterschiedlich. Sie fördern das Selbstvertrauen Ihres Kindes, wenn Sie sich auf seine Stärken und nicht auf seine Schwächen konzentrieren.

Sprechen Sie sehr viel Lob aus, und zwar für die Dinge, die es kann. Und im Gegenzug bleiben Sie gelassen, wenn Ihr Kind für andere Unterrichtsfächer länger braucht, um den Stoff zu verstehen. Wenn Sie sich zu stark auf das Fach konzentrieren, in dem Ihr Kind nicht so gut ist, entwickelt es leicht eine Abneigung dagegen. In schlimmsten Fall ist es bei Klassenarbeiten blockiert und kann sein Wissen nicht mehr abrufen.

Lesen Sie, wie Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes fördern.

Tipp 9: Bibliotheksausweis für Ihr Kind

Spätestens in der Grundschulzeit braucht Ihr Kind einen Bibliotheksausweis. In vielen Büchereien erhalten Kinder diesen Ausweis sogar kostenfrei. Gehen Sie mindestens einmal im Monat mit Ihrem Kind in die Bücherei. Hier finden Kinder Lesestoff für jedes Alter. Fragen Sie das Fachpersonal, welche Bücher gerade besonders gern gelesen werden.

Das Angebot reicht von Abenteuer, Fantasie, Pferdegeschichten über Comics bis zu kindgerechten Sachgeschichten. Helfen Sie Ihrem Kind bei der Auswahl, aber verzichten Sie auf pädagogisch wertvolle und für Kinder meistens langweilige Bücher. Damit ein Kind lesen lernt, braucht es keine anspruchsvolle Literatur.

Tipp 10: Spielen statt Nachhilfe

Wenn Ihr Kind in der Grundschule Defizite aufweist, braucht es keine Nachhilfe. Greifen Sie lieber zu Gesellschaftsspielen. Übrigens können Sie auch Kinderspiele in Bibliotheken ausleihen. Versuchen Sie möglichst oft mit Ihrem Kind Spiele zu spielen. Sie fördern ganz nebenbei die Konzentration und die Kombinationsgabe.

Außerdem erfordern viele Spiele oft Rechen- und Lesefähigkeiten. Zum Beispiel gibt es Kärtchen zum Vorlesen. Oder der Punktestand muss zusammengezählt werden. Auf diese Weise verbessert Ihr Kind spielerisch seine Fertigkeiten, ohne dabei an die Schule zu denken.

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