Einschulung in die Grundschule: Ist Ihr Kind bereit?

Die meisten Erstklässler sind schon ganz aufgeregt, wenn sie an den Tag der Einschulung denken. Doch fängt mit dem ersten Schultag auch ein neuer Lebensabschnitt für Ihr Kind an, der ihm einiges abverlangt. Diese Fähigkeiten braucht Ihr Kind, um mit der neuen Situation klar zu kommen.

Die Altersgrenze für die Einschulung ist flexibler geworden. In den meisten Bundesländern werden alle Kinder eingeschult, die bis zu einem bestimmten Stichtag (je nach Bundesland zwischen dem 30.6. und 30.9., Ausnahme in Berlin: 31.12.) sechs Jahre sind. Außerdem gibt es Kann-Kinder, die bereits mit fünf Jahren eingeschult werden können, vorausgesetzt sie werden bis zum 31.12 sechs Jahre alt. Hier liegt die (nicht immer einfache Entscheidung) bei den Eltern. Des weiteren gibt es die noch jüngeren Darf-Kinder.. Diese können nur auf besonderen Antrag der Eltern und mit Einverständnis der Schulleitung eingeschult werden. Voraussetzung für die Einschulung ist die Schulfähigkeit des Kindes. Das bedeutet, dass ein Kind emotional, sozial, sprachlich, körperlich und geistig bereit und in der Lage ist zu lernen und am Unterricht teilzunehmen.

Einschulung: Körperliche Voraussetzungen

Wichtig ist, dass die motorischen und grobmotorischen Fähigkeiten eines Kindes: etwa die Feinmotorik fürs Schreibenlernen altergemäß sind. Dies kann ein Arzt mit Hilfe von einfachen Tests feststellen. Dazu gehören Gleichgewichtskoordination, Raumwahrnehmung und die Fähigkeit, Bewegungen gezielt zu planen und auszuführen. Ebenfalls getestet werden sollte das Seh- und Hörvermögen des Kindes.

Geistige Voraussetzungen für die Einschulung

Ein Kind, in die Schule gehen soll, muss spezifische Wahrnehmungsleistungen erbringen können. Dazu gehört beispielsweise, dass ein Kind im Text die Buchstaben p und b sowohl akustisch als auch optisch unterschieden kann. Darüber hinaus sollte ein Erstklässler in der Lage sein, von einer Vorlage die wichtigsten Details zu erkennen, um sie möglichst detailgetreu nachzuahmen.

Sprachliche Voraussetzungen für Schulanfänger

Richtig Sprechen- und Zusammenhänge verstehen können gehört zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Schulanfang.

Ganz wichtig: Es muss bereit für die Schule sein und Lust haben aufmerksam dem Unterricht zu folgen, sich zu konzentrieren und Neues zu lernen.

Emotionale und soziale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbeginn

Mit Schulbeginn muss Ihr Kind in der Lage sein sich mit ganz neuen Personen (Mitschüler, Lehrer) auseinandersetzen und sich aktiv in eine Gruppe einfügen können.

Einschulung: Wann ist er richtige Zeitpunkt?

Immer mehr Eltern entscheiden sich ihr Kind möglichst früh einzuschulen. Das ist sicherlich sinnvoll, wenn sich das Kind im Kindergarten nur noch langweilt und es kaum erwarten kann endlich in die Schule zu gehen.

Bedenken Sie jedoch: Die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Kindes dürfen nie isoliert betrachtet werden. Denn selbst wenn Ihr Kind diesen Anforderungen mit Leichtigkeit entspricht, bedeutet das nicht automatisch, dass es schon reif für die Einschulung ist und als Schulanfänger keine Probleme hat.

Tipp: Sprechen Sie mit den Erziehern im Kindergarten. Diese können Ihnen anhand ihrer Erfahrungen und täglichen Beobachtungen im Umgang mit Ihrem Kind zu- oder abraten. Die meisten Schulen haben einen Beratungslehrer, mit dem Sie ebenfalls im Vorfeld der Einschulung das Gespräch suchen sollten.

Gleiches gilt auch, wenn Sie sich entscheiden Ihrem Kind noch ein weiteres Jahr im Kindergarten oder in der Vorschule zu „gönnen“, weil es in seiner Entwicklung noch nicht so weit ist, dass es das 1. Schuljahr problemlos meistern könnte. Ein bloßes Zuwarten vor der Einschulung für ein weiteres Jahr ist allerdings nur selten sinnvoll. Folgende Fördermaßnahmen stehen Ihnen zur Verfügung:
– spezielle Therapieangebote (z. B. Ergotherapie oder Logopädie)
– Vorschulkindergarten
– Vorklasse
– Förderschulen in der Kinder individuell gefördert werden

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