Verlängerung der Grundschulzeit in der schulpolitischen Diskussion

Nach dem jüngsten Vorstoß einiger Bundespolitiker im Sommer 2006, bundesweit die Grundschulzeit einheitlich auszudehnen, ist dieses Thema erneut in der schulpolitischen Diskussion. Sowohl Bildungspolitiker von FDP als auch von der SPD haben sich für eine für alle Länder einheitliche Verlängerung der Grundschulzeit von 4 auf 6 Jahre ausgesprochen.
Grundschulzeit – Forderungen nach Verlängerung werden durch Studien unterstützt
Seit PISA und IGLU weiß jeder Schulleiter, wo sich der Bildungsstandort Deutschland im internationalen Vergleich befindet. Beide Studien nehmen an, dass ein Grund für das vergleichsweise schlechte Abschneiden deutscher Schüler in der frühzeitigen Differenzierung bereits nach dem 4. Grundschuljahr liegt.
Lehrer befürworten 6 Jahre Grundschulzeit
Grundschullehrer halten die Prognose, welche Schulart für ein Kind nach der 4. Klasse am besten geeignet ist, für verfrüht. Eine verlässlichere Aussage könne am ehesten nach 6 Jahren getroffen werden.
Verlängerung: Bayern und Baden-Württemberg sind dagegen
Aus Bayern und Baden-Württemberg mehren sich die Stimmen, die einen Aufschub der Entscheidung für eine weiterführende Schule um weitere 2 Jahre für das falsche bildungspolitische Signal halten. Untersuchungen hätten gezeigt, dass schulische Leistungen von Schülern mit 6-jähriger Grundschulzeit durchweg schlechter seien als die Leistungen von Schülern mit 4-jähriger Grundschulzeit.

Fazit
Die Diskussion wird uns auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen, da eindeutige Vorteile der einen oder der anderen Verweildauer in der Grundschule nicht auszumachen sind. Es wird immer Studien geben, die je nach Zielsetzung zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen werden. Am ehesten vertrauen kann man immer noch der professionellen Einschätzung einer gut ausgebildeten Lehrkraft.