Stress bei Kindern: So erkennen Sie die Symptome (I)

Jedes fünfte Kind hat heutzutage mit negativem Stress zu kämpfen. Schon Grundschüler reagieren auf den Leistungsdruck und die hohen schulischen Anforderungen mit Stresssymptomen. Kopf- und Ohrenschmerzen, Nägelkauen, Hautausschlag, Ängste, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen und Verhaltensauffälligkeiten können Anzeichen für zu viel Stress sein.
Ein gewisses Maß an Anspannung und Nervosität vor neuen Aufgaben ist allerdings gesund und mobilisiert die Kräfte Ihres Kindes. Im Körper wird dabei Adrenalin ausgeschüttet, das Ihrem Kind hilft, schnell zu reagieren. Anschließend produziert der Körper das Hormon Cortisol, mit dem er mehr Energie erhält und somit leistungsfähiger wird. Anschließend sollte das Cortisol aber wieder abgebaut werden, damit der Körper sich erholen kann. Geschieht das nicht, steigt die Cortisolkonzentration stetig an und wirkt sich ungünstig auf die Nervenzellen im Gehirn aus. Dieser Dauerstress und der fehlende Ausgleich bewirken dann Denkblockaden und negative Gefühle.
Fehlen Ihrem Kind darüber hinaus Ruhephasen (z. B. Nachmittage ohne Fernsehen, lange Spaziergänge) können schlechte Noten, Streit mit den Freunden oder zu großer Ehrgeiz schnell der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Im Gegensatz zu vielen Erwachsenen sehen Kinder die Stress-Überlastung nicht kommen. Sie verzweifeln von einer Sekunde auf die andere, werden krank und verweigern sich.
Folgende Symptome können auf Stress hinweisen:
  • Ihr Kind knabbert an seinen Fingernägeln herum
  • Ihr Kind ist blass und lustlos.
  • Es schläft schlecht.
  • Ihr Kind isst zu wenig oder zu viel.
  • Es klagt oft über Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen
  • Es leidet unter Allergien.
  • Ihr Kind nässt manchmal ein.
  • Ihr Kind hat wenig Kontakte zu Freunden
  • Es ist vergesslich.
  • Es ist oft unruhig.
  • Ihr Kind hat vor Klassenarbeiten Angst, in die Schule zu gehen.
  • Ihr Kind ist sehr schweigsam.
  • Ihr Kind ist manchmal unverständlicherweise laut und aggressiv.
Wenn viele der Aussagen häufig auf Ihr Kind zutreffen, sollten Sie aufmerksam werden und Ihren Kinderarzt oder eine Beratungsstelle aufsuchen. Da Kinder sehr unterschiedlich auf Stress reagieren, können (müssen aber nicht) auch schon wenige Punkte (beispielsweise allergische Reaktionen) ein Anzeichen für Stress sein. Ob die Symptome eines Kindes durch Stress ausgelöst sind oder vielleicht eine Krankheit die Ursache ist, muss in jedem Einzelfall sorgfältig untersucht werden.
Lesen Sie im 2. Teil: „10 Anti-Stress-Tipps für Ihr Kind“