So können Sie Lese-Rechtschreib-Schwäche bei Ihrem Kind erkennen

Bei LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) treten die Schwierigkeiten häufig bereits in den ersten Schuljahren auf. Die Probleme bestehen darin, die erlernten Buchstaben anzuwenden und Wortsilben zu einem Wort zusammenzufügen, was sich in einem fehlerbehafteten und stockenden Lesen widerspiegelt.

Kinder, die sich aufgrund ihres problembehafteten Könnens, von der Masse abheben, sehen sich häufig Hänseleien ausgesetzt. Die Spötteleien der anderen Kinder können sich wiederum negativ auf das Selbstbewusstsein auswirken, was zur Folge hat, dass eine Schulverweigerung oder eine Verschlechterung der Leistung in bisher guten Schulfächern eintritt. Vielen Lehrern fallen die Lernschwäche LRS und die damit verbundenen Probleme recht spät auf.

Ursachen für Lernschwächen

Experten sind sich sicher, dass eine Ursache für LRS ein spätes Erlernen des Sprechens sein kann. Ein spätes Nutzen des aktiven Wortschatzes kann zu Schwierigkeiten im Sprachgebrauch führen, was sich bis zur Einschulung erstreckt. In der Schule offenbaren sich die Schwierigkeiten durch ein Verrutschen in den Zeilen oder einem auffällig eingeschränkten Verständnis der Sprache.

Eine andere Auffälligkeit ist das Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern während des Lesens von einer Zeile. Die Buchstaben b, p und w werden in ein m verwandelt, was die Bedeutung der Worte verändern kann und somit zu Missverständnissen im Sprachverständnis führt. Nicht selten tritt zudem ein Verwechseln von Konsonanten und Vokalen auf, ebenso wie eine auffällige unsaubere Schreibweise.

  • Fein- oder grobmotorische Schwächen
  • Gestörte oder verzögerte Sprachentwicklung
  • Störungen der Wahrnehmung
  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Sprachstörungen
  • Hörschaden
  • Sehschäden
  • Unterdurchschnittliche Intelligenz
  • Seelische starke Probleme

Diagnose einer Lese-Rechtschreib-Schwäche

Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche fällt erschreckenderweise vielen Lehrkräften verspätet auf, was oftmals mit Beginn einer Benotung einhergeht. Eine Benotung wird in vielen Bundesländern erst im zweiten Halbjahr der zweiten Klasse begonnen, sodass es Sache der Eltern ist, ihr Kind aufmerksam zu beobachten.

Haben Sie das Gefühl, dass ihr Kind große Probleme damit hat, die Wortsilben zusammenzuziehen und Sätze beziehungsweise Abschnitte vorzulesen, ist es empfehlenswert unterstützend zur Seite zu stehen. Beginnen Sie mit einem Wiederholen und Üben des Unterrichtsstoffes, ohne Druck auszuüben. Tritt keine sichtbare Besserung ein, ist es ratsam, den Kontakt zu den Lehrkräften zu suchen. Viele Lehrer gehen dazu über, die „auffälligen“ Kinder zu testen und anschließend auswertende Gespräche zu führen.

Ein Test, der durch einen Kinder- oder Jugendpsychologen sowie speziell ausgebildeten Fachkräften durchgeführt wird, ist grundsätzlich dann notwendig, wenn ein Nachweis der Leistungsschwäche für das Schulamt benötigt wird. Ein schriftlicher Nachweis für das Schulamt ermöglicht die Kostenübernahme einer professionellen Nachhilfe durch das Bildungssystem.

Nachhilfe ist nachweislich eine sehr effektive Möglichkeit Lerndefizite, die nicht auf organische Ursachen zurückzuführen sind, aufzuarbeiten. Einige Nachhilfelehrer arbeiten mit speziellen Lernprogrammen, die die Sinne Sehen und Hören vereinen, was ein Verinnerlichen des Wissens vereinfacht. Die Buchstaben werden mit Farben und Tönen verbunden und die Programme auf die Defizite eines jeden Schülers individuell ausgerichtet. Die Kombination aus Lernprogramm und Aufarbeitung des Unterrichtsstoffs durch einen Nachhilfelehrer ist sehr effektiv.

Bei einer Lese-Recht-Schreibschwäche kann es zudem hilfreich sein, ärztliche Untersuchungen in Anspruch zu nehmen, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu entdecken. Stimm- und Sprachstörungen können ebenfalls auf Störungen im Hals, Nasen und Ohrenbereich zurückgeführt werden. Probleme mit dem Hörsystem in Form von Schwerhörigkeit kann eine weitere Ursache für Lernschwächen sein.

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