Schulkleidung in Potsdam

Soll in der Schule generell die Individualität der Schülerinnen und Schüler gefördert werden, so will die Potsdamer Max-Dortu-Grundschule das nun nicht mehr für die Wahl der Kleidung gelten lassen. Ab Ende des Jahres soll in ihren Klassen eine einheitliche Schulkleidung verbindlich sein.
Die Max-Dortu-Grundschule ist damit ein Pionier unter den staatlichen Schulen in Berlin und Brandenburg, denn die Einführung einer Schulkleidung ist in Deutschland immer noch umstritten. "Schulkleidung" erinnert stark an "Schuluniform" und "Gleichmacherei". Dabei geht es den Verantwortlichen dieser Schule doch vor allem um eine stärkere Identifikation der Schüler mit der Schule und eine Reduzierung des Markenzwangs. Die soziale Ausgrenzung von "Aldi-Kindern", die in einer 2004 erschienenen wissenschaftlichen Studie nachgeweisen wurde, soll von nun an verhindert werden.

Die ersten Klassen mit Schulkleidung als Pioniere
Im Gegensatz zur klassischen Schuluniform gibt es bei einer Schulkleidung Gestaltungsmöglichkeiten. Die Grundausstattung besteht aus T-Shirt, Polohemd, Allwetterjacke und Baseball-Mütze, auf denen das Schullogo geprägt ist. Als Farben stehen Rot, Blau und Gelb zur Verfügung. Zunächst soll die Schulkleidung für die ersten Klassen eingeführt werden, mit finanzieller Unterstützung vom Förderverein, vom Bildungsministerium und der Stadt Potsdam.

Studie zum Sozialklima
Auch in anderen Bundesländern gibt es schon Schulkleidung, beispielsweise an einer Haupt- und Realschule in Hamburg-Sinstorf. Die Einführung der Schulkleidung an der Potsdamer Schule wird Grundlage für eine 6-jährige Langzeitstudie der Universität Potsdam zum Sozialklima in Schulklassen sein.