Schuleingangsphase statt Zurückstellung der Kinder

Jahr für Jahr werden Kinder als schuluntauglich abqualifiziert, weil sie die nötige Schulfähigkeit noch nicht erreicht haben. Diese Kinder wechseln vom Kindergarten in einen Schulkindergarten oder die Vorklasse. In Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Thüringen und Nordrhein-Westfalen gibt es nun eine Schuleingangsphase.
Flexible Schuleingangsphase bedeutet:
  • Alle 6-jährigen werden eingeschult.Die Klasse 1 und 2 werden zu einer 1 bis 3 Jahre dauernden Schuleingangsphase zusammengelegt.
  • Die Kinder werden nicht mehr in Klassenverbänden, sondern in altersgemischten Lerngruppen unterrichtet, abhängig vom Wissenstand.
  • Die bisher in Schulkindergärten und Vorklassen beschäftigten Sozialpädagogen werden zusätzlich in den Unterricht mit einbezogen.

Vorteile der flexiblen Schuleingangsphase
Mit Hilfe des jahrgangsübergreifenden Unterrichts sollen die Kinder individuell gefördert werden. Langsame Schüler haben bis zu 3 Jahre Zeit, um den Stoff aufzuarbeiten, während schnellere Kinder bereits nach 1 Jahr in das 3. Schuljahr wechseln können. Außerdem sollen die eingesetzten Sozialpädagogen sich verstärkt um die schwächeren Kinder kümmern.  

Fazit: Wenn das Modell der flexiblen Schuleingangsphase funktioniert, so ist dies sicherlich der richtige Weg, um Kinder individuell zu fördern. Vor dieser Neuerung muss jedoch die Fort- und Weiterbildung der Lehrer stehen. Denn nur mit der Fähigkeit der Lehrer, die Kinder individuell zu fördern, ist dieses System erfolgreich. Sind die Lehrer dazu nicht in der Lage, sollten Kinder, die noch nicht schulfähig sind, lieber noch ein weiteres Jahr im Kindergarten bleiben und dort individuell gefördert werden.

Die Schwierigkeit der Schuleingangsphase
Voraussetzung für einen Erfolg der Schuleingangsphase ist eine grundlegende Veränderung des Unterrichts. Die Lehrer werden zu Moderatoren des Tages- und Wochenplans, den die Kinder erfüllen sollen. Auf die Lehrer kommen damit erhebliche Umstellungen zu. Hinzu kommt, dass die Lehrer für diese neue Art von Unterricht nicht ausgebildet sind.