Tipps für den Umgang mit hochbegabten Kindern

An hochbegabte Kinder haben Lehrer wie Eltern die Erwartung, dass diese das Lernen zu Hause und in der Schule mit Bravour meistern. Doch manch ein besonders begabtes Kind verweigert die Hausaufgaben. Lesen Sie hier 3 Tipps für Eltern von hochbegabten Kindern.
1. Tipp: Langeweile verhindern
Hochbegabte Kinder sind sehr ausdauernd und motiviert, wenn sie sich mit ihrem selbst gewählten Interessengebiet befassen und wenn sie Neues lernen. Wiederholungsschleifen und Routinearbeiten mögen sie gar nicht, rasch verlieren sie die Lust und wenden sich anderem zu.

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In der Schule gibt es nicht selten Lernstoff, der sich nur durch längeres Üben im Gedächtnis verankert, wie z.B. das Einmaleins oder ein Gedicht. Tauchen bei solchen Routinearbeiten Probleme auf, hilft manchmal eine etwas ungewöhnliche Art, hochbegabte Kinder zu motivieren. Raten Sie dem Kind:
"Damit deine Augen und Gedanken beim Lesen nicht abgleiten, drehe aus einem Blatt Papier eine Art Fernrohr und lies das Kapitel durch die Röhre. Wiederhole danach, was du gelesen hast. Wenn es ein Gedicht ist, das du auswendig lernen sollst, sage es, ohne hinzusehen, auf."
2. Tipp: Konzentration fördern
Manche besonders begabte Kinder können das Tempo ihrer Ideen nicht zügeln. Ihre Gedanken hüpfen von einem Gegenstand zum anderen, sie bringen sie nicht "auf den Punkt".
Leiten Sie das Kind an, die Gedanken durch Word-Mapping zu strukturieren: "Schreibe das Thema mitten auf ein Blatt. Ziehe einen Kreis oder ein Oval herum. Das ist der Kern des Themas. Notiere rund um das Thema herum neue Gedanken in Stichpunktform. Bevor du das Wort notierst, wirf einen Blick auf den ‚Kern‘ und kontrolliere, ob dein neuer Gedanke zum Thema gehört. Baue auf diese Weise ein Netzwerk auf. Wenn du genügend gesammelt hast, beginne mit dem Formulieren von Sätzen."
3. Tipp: Leistungserwartung anpassen
Manche hochbegabten Kinder lassen sich bereits durch geringe Misserfolge entmutigen. Dies sind vor allem Kinder, die in Teilbereichen außergewöhnlich gute Leistungen erbringen.
Als "Hofeffekt" erwarten dann Lehrer und Eltern auch in anderen Fächern gute Leistungen. Deutlich erkennt das Kind die Enttäuschung über das Versagen. Damit verstärken sie ein negatives Selbstbild, das Hochbegabte mit Teilleistungsstörungen oft haben und das dazu führt, dass sie auch in ihren Stärken abbauen und vielleicht sogar in kleinkindliches Verhalten zurückfallen.
Stärken Sie durch eine realistische Leistungserwartung das Selbstwertgefühl des Kindes. Leistungen werden vor allem dann erbracht, wenn ein Erfolg möglich und kalkulierbar ist. Um Erfolgszuversicht zu fördern, ermutigen Sie zum Weiterprobieren. So lernt das Kind Durchhaltevermögen und Strategien, bei Misserfolg anzupacken statt aufzugeben.