Das Ergebnis: Der traditionelle Frontalunterricht bewirke in Klassen mit hohem Anteil nichtdeutscher Kinder größere Lernfortschritte. Die beste Lehrerin in der Studie mache den traditionellsten Unterricht, berichtet Prof. Hans Merkens.
Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, beauftragte die Berliner Senatsbildungsverwaltung Hans Merkens, Professor für empirische Erziehungswissenschaften an der Freien Universität, mit der Durchführung der Studie. 4 Jahre lang wurden die schulischen Fortschritte von 1.200 Grundschülern in Berlin beobachtet. Gänzlich abgeschlossen sein soll die Studie im Sommer dieses Jahres.
Frontalunterricht doch besser?
Revolutionär sind die im Februar vorgelegten Zwischenergebnisse vor allem deswegen, weil der traditionelle Frontalunterricht mit Lesefibel und intensiver Hausaufgabenkontrolle schon abgeschrieben war. An vielen Schulen wird den Schülern weit reichende Mitbestimmung bei dem, was sie wann lernen, eingeräumt, während Lehrer nur noch als "Lernberater" gesehen werden.
Doch diese Unterrichtsformen scheinen sich bei Grundschulkindern nicht zu bewähren. Die Studie zeigte: Bei dem klassischen Frontalunterricht ist es dem Lehrer eher möglich, schnell festzustellen, wenn ein Kind hinterherhinkt, und dieses dann individuell zu fördern.
Allerdings wollen Interpretatoren der Studie keinesfalls die offenen Lernformen ablehnen: Ein guter Lehrer muss weiterhin beide Unterrichtsformen beherrschen und zielgerichtet anwenden.