Fordern Sie Kinder zu einer Mutprobe heraus – 4 Tipps, wie es Ihnen gelingt

Kennen Sie Mutproben aus Ihrer Kindheit? Oft ging es bei einer Mutprobe darum, etwas Verbotenes zu tun, ohne dabei erwischt zu werden. Mutproben mit teils tragischen Ausgängen geistern immer wieder durch die Presse. Und Sie sollten Kinder zu einer Mutprobe herausfordern? Ja, denn eine Mutprobe übt eine natürlich Faszination auf Kinder aus. Gestalten Sie also eine Mutprobe die zwar spannend, aber eben nicht gefährlich ist.
Fordern Sie Kinder zu einer Mutprobe heraus
Gestalten Sie gemeinsam mit den Kindern eine Mutprobe,
  • bei der vor allem der Spaß nicht zu kurz kommt,
  • die völlig ungefährlich ist,
  • nichts Verbotenes enthält und
  • dennoch jede Menge Mut erfordert.
Beziehen Sie dabei die Kinder von Anfang an in die Planungen mit ein.
1. Tipp: Eine Planungsgruppe mit Kindern gestalten
Sprechen Sie zunächst mit allen Kindern, dass Sie zu einer Mutprobe herausfordern wollen. Laden Sie bis zu sechs Kinder ab fünf Jahren ein, bei der Planung und Durchführung der Mutprobe mitzuwirken. Die Kinder bilden eine Planungsgruppe, die die Idee für die Mutprobe entwickelt und bei der Durchführung hilft.
2. Tipp: Offene Aktionsstände bieten
In der Durchführung hat es sich bewährt, die Mutprobe auf verschieden Aktionsstände zu verteilen. An diesen Ständen können die Kinder jeweils ihren Mut ausprobieren. Dabei sollten Sie aber unbedingt auf Freiwilligkeit setzen, indem die Kinder frei entscheiden, welches Angebot sie ausprobieren möchten und welches nicht.
Praxis-Tipp
Setzen Sie keine Karten ein, auf der die Kinder an jedem Stand einen Stempel erhalten. Dadurch setzen Sie die Kinder zu sehr unter Druck, alle Stände durchlaufen zu müssen.

3. Tipp: Ideen und Durchführung
Folgende Vorschläge können Sie in der Planungsgruppe einbringen, wenn die Kinder noch keine konkrete Vorstellung haben, wie eine solche Mutprobe aussehen könnte.

Schreckliches anhören: die Kinder überlegen, welche Musik sie schrecklich finden, ob und wo sie diese Musik bekommen. Zur Mutprobe hören sich die Kinder die schreckliche Musik dann auf einem Kopfhörer an.

Ekliges essen: In der Planungsgruppe wird überlegt, was die Kinder eklig finden. Das wird dann gemeinsam eingekauft und in Schälchen vorbereitet. Mit Zahnstochern können die mutigen Kinder dann probieren. Für diese Mutprobe eignen sich zum Beispiel Litschie aus der Dose oder Oliven.

Insekten anfassen: Die Planungsgruppe sammelt im Haus und im Garten verschiedene Insekten in Einmachgläsern, z.B. Asseln, Spinnen, Käfer, Nacktschnecken oder Regenwürmer. Am Aktionsstand fassen die Kinder vorsichtig in die Gläser und versuchen die Insekten zu berühren.

Übles riechen: In kleinen Döschen kann verschiedenes eingefüllt werden, das einen starken Geruch hat, z.B. Essig, geschnittene Zwiebeln oder Knoblauch.

In die Kiste fassen: Dieser Stand könnte der Höhepunkt Ihrer Mutprobe werden. Schneiden Sie in einen Schuhkarton an der Seite ein Loch, das gerade so groß ist, dass Ihre Hand hindurch passt. Dann decken Sie die Schachtel mit einem Tuch ab. Zur Mutprobe nehmen Sie die Schachtel auf den Schoß und greifen mit der Hand durch das Loch, wobei die Handinnenfläche nach oben schaut. Decken Sie die Schachtel großzügig ab, damit nicht auffällt, dass Ihnen „eine Hand fehlt“.

Nun fassen die Kinder in die Schachtel und Sie berühren die Hand des Kindes mit Ihren Fingern. Bei Kindern, die Sie als besonders mutig erachten, können Sie auch versuchen, die Hand kurz festzuhalten.

4. Tipp: Abschlussfest feiern
Zum Abschluss haben natürlich alle eine Belohnung verdient: die Kinder der Planungsgruppe ebenso wie die Kinder, die ihren Mut unter Beweis gestellt haben. Dazu wird natürlich nur Musik gespielt, die die Kinder mögen, und besonders Leckeres kommt auf den Tisch. Gestalten Sie den Kindern eine Urkunde, die Sie feierlich übergeben.

Diese außergewöhnliche Aktion werden die Kinder noch lange in Erinnerung behalten: vielleicht mit einem leichten Schaudern, aber sicher mit großem Stolz über den bewiesenen Mut.