Fahrradanhänger: Radfahren mit Kindern

Eine Studie an der Universität Wuppertal untersuchte, welchen Belastungen Kleinkinder beim Transport in einem handelsüblichen, ungefederten Fahrradanhänger ausgesetzt sind. Dabei wurden bei verschiedenen Geschwindigkeiten auf unterschiedlichem Untergrund die vertikalen Beschleunigungen gemessen. Es zeigte sich, dass die vertikalen Beschleunigungswerte je nach Bodenbeschaffenheit und Fahrgeschwindigkeit zum Teil bedenklich hoch sind.

Es wurden Werte von bis zu 10 g gemessen – dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung! Diese Belastungen entsprechen dem Mehrfachen des Körpergewichts und werden an den Körper des Kindes weitergegeben. Je höher das Tempo, desto höher waren die Werte. Den größten Einfluss hatte die Bodenbeschaffenheit: Selbst kleinste Unebenheiten auf einer Pflasterstraße schlugen sich in hohen Vertikalbeschleunigungen nieder.

Besonders fatal: Die Kleinen im Wagen sehen die Hindernisse nicht kommen, sodass diese Stöße sie völlig unvorbereitet treffen. Außerdem wirkt sich auch die unvorteilhafte Sitzhaltung im Anhänger negativ aus. Denn in dieser Position sind die Wirbelsäulenkrümmung und damit die natürlichen Dämpfungseigenschaften zum Teil aufgehoben.

Ob die Rütteltour im Fahrradanhänger tatsächlich zu Rückenschäden führt, wissen die Forscher jedoch noch nicht. Vorbeugend sollten Sie in jedem Fall sehr vorsichtig fahren und möglichst einen gefederten Fahrradanhänger benutzen. Vermeiden Sie holprige Strecken (Waldwege, Kopfsteinpflaster) – geteerte Fahrradwege sind für den Kinderrücken besser. Steigen Sie an Bordsteinkanten oder Bodenschwellen ab und schieben Sie das Gespann behutsam über das Hindernis. Trotz der Belastung für die Wirbelsäule ist der Fahrradanhänger empfehlenswerter als die Beförderung Ihres Kindes im Fahrradsitz.

Ihr Kind sitzt dort nämlich verkehrssicherer. Eltern mit einem Kind im Sitz sind eher von Stürzen bedroht als bei einem Transport im Anhänger. Die Anhänger neigen weniger zum Kippen und falls sie doch einmal umfallen sollten, ist die Fallhöhe geringer. Außerdem verfügen sie in der Regel über eine stabile Fahrgastzelle, die Ihrem Kind bei Unfällen Schutz bietet.

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