Gefahrenpunkt: 5 Schritte zu einem sicheren Schulweg für Erstklässler

Die Transparente über den Straßen entlang des Schulwegs fallen allen Autofahrern auf: "Achtung Schulanfänger". In diesen Zeiten fahren wir als Autofahrer besonders vorsichtig, wenn wir die kleinen Schulneulinge mit ihren großen Schulranzen auf dem Gehweg beobachten. Was Sie als Leiter einer Grundschule tun können, um den Schulweg so sicher wie möglich zu machen, lesen Sie in diesem Artikel.
1. Schritt: Informieren Sie die Eltern über mögliche Gefahren
Für die Sicherheit des Schulwegs ist die Gemeinde, in der die Schule liegt, zuständig. Sie hat dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder Straßen sicher überqueren können und mit dem Bus sicher zur Schule kommen.
Allerdings tragen Sie als Schulleiter die Verantwortung für eine Bushaltestelle, die sich auf dem Schulgelände oder in unmittelbarer Nähe des Schulgeländes befindet, wenn also ein so genannter enger räumlicher Zusammenhang zwischen Haltestelle und Schule besteht. Es ist dann Ihre Pflicht als Schulleiter, Aufsichten für die Bushaltestelle zu organisieren.
Informieren Sie die Eltern der Erstklässler frühzeitig über die besonderen Gefahren des Schulwegs. Wenn Sie dies nicht vor der Einschulung bei dem ersten gemeinsamen Informationsabend gemacht haben, sollten spätestens beim ersten Elternabend Ihre Klassenlehrer die Eltern informieren.
Hierzu gehören bespielsweise spezifische Informationen zum Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Reaktionsvermögen der Kinder.
Wichtiger Hinweis: Jedes einzelne Bundesland gibt spezielle Informationsbroschüren zu diesem Thema heraus. Besorgen Sie sich diese Broschüren über die vorgesetzte Behörde und teilen Sie diese an die Eltern aus.

 2. Schritt: Verkehrserziehung vom ersten Schultag an
Verkehrserziehung gehört in den Lehrplänen aller Bundesländer zur Pflichtaufgabe. Gerade in den ersten Unterrichtswochen sollten Sie und Ihre Klassenlehrer deshalb die Kinder über die Gefahren auf dem Schulweg und im Schulbus aufklären. Machen Sie ihnen klar, wie Autofahrer Kinder sehen und warum sie Kinder oftmals gerade nicht sehen.
Spielen Sie mit ihnen verschiedene Situationen durch und geben Sie Regeln für das Verhalten an der Bushaltestelle aus, z. B. geordnetes Aufstellen an der Haltestelle und nacheinander einsteigen.

3. Schritt: Lassen Sie die Schulanfänger nicht allein gehen

Beginnen Sie frühzeitig mit dem Schulwegtraining. Das sollten Ihre Lehrkräfte gleich zu Beginn des Schuljahres mit den Neulingen üben. Häufig finden sich auch Eltern, die morgens und am späten Vormittag Zeit haben, einige Kinder zur Schule zu begleiten oder wieder abzuholen.
Diese Elternhilfe können Sie über die Klassenlehrer und die gewählten Elternvertreter organisieren lassen. Dieser Begleitschutz gibt den Kindern rasch Sicherheit und ein Bewusstsein für Gefahren im Straßenverkehr.

4. Schritt: Finden Sie Paten für Schulbus und Haltestellen

Ständiges und oft leidiges Diskussionsthema in sämtlichen Schulgremien ist der Schulbustransport. Gerade die Kleinsten müssen sich hier an der Haltestelle und im Bus erst einmal behaupten und sich den größeren Schülern unterordnen. Hier können Sie die Erstklässler unterstützen, indem Sie Paten für die Bushaltestelle und die Fahrt mit dem Schulbus finden.
Nicht selten gehen Mütter vorsorglich mit ihren Kindern zur Haltestelle. Sprechen Sie diese Mütter gezielt an und werben Sie für eine Unterstützung bei der Aufsicht an der Haltestelle und auch für die ersten Fahrten mit dem Bus.

Wichtiger Hinweis:
Beachten Sie, dass rein rechtlich keine Kompetenzen und keine Pflichten aus einer solchen zusätzlichen Aufsicht erwachsen. Die Zuständigkeit und die Verwantwortung für die Sicherheit an der Bushaltestelle und im Bus bleiben beim Schulträger. Das bedeutet, dass auch bei einem Unfall keine Haftung für die freiwilligen Helfer droht.

5. Schritt: Arbeiten Sie mit der Ortspolizei zusammen

Gerade in kleineren Ortschaften kümmert sich der ortsansässige Polizist morgens im Berufsverkehr um die Sicherheit der Schulbuskinder. Im Unterricht sind die Polizisten bei der Verkehrserziehung mit dabei.
Die Sicherheit des Schulwegs ist Sache des Schulträgers, also Ihrer Stadt und Gemeinde. Eine enge Zusammenarbeit mit der örtlich zuständigen Polizei auf unmittelbare Initiative der Schule hin schafft nicht nur eine höhere Sensibilität bei der Polizei, sondern vermittelt auch ein besseres Sicherheitsgefühl bei Eltern und Schülern.