Von der Schule zum Beruf: Lernmethoden Teil 2

Neben der Lernkartei gibt es noch weitere Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass Lernen Spaß macht. Leiten Sie Ihr Kind an, wie es sich Lernstoff "spielend" und kreativ aneignen kann. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Schule und Beruf haben Eins gemeinsam: Das Lernen nimmt kein Ende
Im letzten Artikel hatte ich schon auf die Wichtigkeit der Lernbereitschaft hingewiesen. Immer mehr werden in den Schulen, vor allem in den Berufs- und weiterführenden Schulen, die Lerninhalte nicht mehr in Einzelthemen gegliedert und vorgetragen, sondern Lehrer geben komplexe Themen vor, die von den Schülern erarbeitet werden müssen.

Projektarbeit und Leittextmethode sind die Methoden die heute schon umfangreich eingesetzt werden, und gegenüber anderen Methoden, wie z.B. der Frontalunterricht,   immer mehr in den Vordergrund rücken.

Die Kinder, die nicht rechtzeitig mit solchen Lern- und Lehrmethoden konfrontiert wurden, haben es beim Start in die Berufsausbildung besonders schwer. Deshalb mein Rat: schon früh anfangen, komplexe Themen auch komplex zu lernen.

Vorbereitung auf den Beruf mit Hilfe des Mindmap: Lernen mit Bildern und Zeichnungen
Natürlich ist der Umgang mit komplexen Themen eine Anforderung, die, um sie zu erfüllen, Geduld und Kreativität erfordert. Ein Hilfsmittel ist das Mindmap. Bei Wikipedia finden Sie ebenso Informationen über das Mindmap wie im Internet und natürlich hier im Ratgeber auf VNR.de.

Deshalb will ich nicht weiter auf die Beschreibung eingehen, wie so ein Mindmap erstellt wird, sondern darauf hinweisen, dass man mit Hilfe eines solchen Mindmaps den Kindern und Jugendlichen eine Methode anhand geben kann, die sich in allen schulischen Bereichen erfolgreich einsetzen lässt. Und nicht nur dort. Auch im Hinblick auf organisatorische Belange bietet ein Mindmap eine ideale Unterstützung.

Präsentationen, Vorträge und Übersichten für Klassenarbeiten lassen sich einprägend mit einem Mindmap vorbereiten.

Ja, sogar ein Spickzettel (den Ihre Tochter oder Sohn natürlich nicht in der Klassenarbeit verwenden soll und auch nicht darf) lässt sich kreativ auf diese Art herstellen. Spickzettel, und dann noch als Mindmap, sind eine hervorragende Übung zur Überarbeitung eines Lernthemas, wenn eine Klassenarbeit angesagt ist. Ein bis zwei Tage vor dem Tag der gefürchteten Klassenarbeit angelegt, bildhaft und einprägsam gestaltet, bleiben die Begriffe und Zahlen im Zugriff des Gedächtnis.

Oder man erschließt einen komplexen Lernstoff von Anfang an in einem Mindmap, das man ja auch jederzeit erweitern und ergänzen kann, und schon hat man ein einprägsames Übersichtsbild, mit dem sich auch kurz vor der Klassenarbeit eine übersichtliche Wiederholung des Stoffes durchführen lässt. Eben durch die Visualisierung des Lernstoffes bleiben Begriffe und Zusammenhänge leicht abrufbar im Gedächtnis.

Motivieren Sie Ihr Kind dadurch, indem Sie Mindmaps als Bildwettbewerb gestalten.

Vorbereitung auf den Beruf: Mindmap am Computer
Kinder und Jugendliche sind heutzutage sehr fortgeschritten, was den Einsatz von Computern angeht. Falls Ihr Kind zu denjenigen gehört, die lieber am Computer arbeiten als auf dem Papier, gibt es eine weitere Möglichkeit der Aufbewahrung von Informationen: man nutzt den Explorer.

Das heißt, man legt sich für ein Thema einen Ordner an und legt in diesem Ordner Unterordner an. Diese werden entsprechend dem Unterthema oder einem hervorstehenden Begriff beschriftet. In die Ordner legt man die zugehörigen Dokumente. So erhält man ein verzweigtes aber übersichtliches System, das sich leicht durchsuchen lässt. Der Vorteil: neben der Erarbeitung des Lernstoffes werden die Möglichkeiten des Computers mit genutzt und computertechnische Fertigkeiten geübt.  

Ihre Tochter oder Ihr Sohn kann sich eine umfangreiche Bibliothek aufbauen und erschafft sich eine nahezu unbegrenzte Lernkartei die auch weiterhin verwendet und ausgebaut werden kann. Korrekturen können leicht vorgenommen werden und Inhalte können jederzeit auf Papier gedruckt werden. Auch diese Methode ist eine hilfreiche Möglichkeit, sich auf das anstehende Berufsleben vorzubereiten.

Auch wenn es sich um einen handwerklichen Beruf handeln sollte, den Ihr Kind erlernen will, und ein Computereinsatz dort eher nicht zu erwarten ist, so kann diese Methode des "Explorer-Mindmappings" eine wesentliche Hilfe für den Berufsschulunterricht darstellen, ja auch als Nachschlagewerk, falls später noch eine weiterbildende Maßnahme angestrebt sollte.

Lernkartei und Mindmap, Hilfsmittel auf dem Weg zur Methodenkompetenz
Lernkartei und Mindmap, in welcher Form auch immer, beides sind hervorragende Hilfsmittel um methodisch Lernerfolge zu erzielen. Beide Methoden nutzen die natürliche Arbeitsweise des Gedächtnisses, erleichtern das Verständnis und unterstützen das Behalten komplexer oder auswendig zu lernender Zusammenhänge und Begriffe.

Das Wissen und das Einsetzen solcher Methoden beweist, dass der Anwender eine wesentliche Fähigkeit besitzt: strukturierte und methodische Vorgehensweise. Organisationsfähigkeit und Methodenkompetenz, wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben!  

Bis zum nächsten Mal, Ihr Reinhard Leinweber