Von der Schule zum Beruf: Der Einstieg in den Beruf steht an!

Schulabgänger stehen vor wichtigen Entscheidungen: wo finde ich einen Ausbildungsplatz für meinen Wunschberuf, und wie schaffe ich es, einen Ausbildungsplatz zu bekommen? Meistens fangen Kinder erst spät an, sich Gedanken darum zu machen, wie ihre zukünftige Lebensplanung aussehen soll und mit welchem Beruf diese realisiert werden soll. Bevor diese Überlegungen aber zu spät stattfinden, sollten Sie als Eltern, als Erzieher schon recht früh damit beginnen, helfend einzugreifen. Wie das gehen kann? Das werde ich Ihnen Schritt für Schritt erläutern.

Dies ist ein sehr wichtiges, aber auch ein sehr umfangreiches Thema. Deshalb will ich das Thema in einzelne Teilbereiche aufgliedern und versuchen Ihnen, meinen Lesern, umfassende Anregungen zu geben, wie sie hilfreich in die Entwicklung ihrer Kinder eingreifen bzw. die Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Probleme und Entscheidungsfindungen hinsichtlich des bevorstehenden Eintritts in die Berufswelt unterstützen können.

Wann denkt ein Kind an den Beruf?

Wenn wir uns einmal über die berufliche Zukunft der Kinder und Jugendlichen Gedanken machen, dann stellen wir fest, dass der Einstieg in das Berufsleben eigentlich schon wesentlich früher beginnt als zu dem Zeitpunkt, den wir als Schulende oder Ausbildungsbeginn definieren.

Nun werden Sie sagen, dass dies wohl ziemlich übertrieben ist. Wirklich? “Im Laufe der Kindheit und während des Heranwachsens zum Jugendlichen ändert sich doch der Berufswunsch des jungen Menschen mehrfach und wieso soll man schon sehr früh damit anfangen, sich ernsthaft über den Berufswunsch der Kinder Gedanken zu machen?“, werden Sie sagen. “Und überhaupt, wann ist denn sehr früh?“  

Beginnt Berufsbegleitung schon im 6. Schuljahr?

Es zeigt sich immer wieder, dass Kinder erst sehr spät damit anfangen, sich um ihre berufliche Zukunft Gedanken zu machen aber schon früh damit beginnen, sich Wunschbilder über einen möglichen Beruf zu malen.

Erst gegen Ende der Schulzeit wird dann ernsthaft versucht einen Beruf zu finden, der irgendwelchen (Eltern und Lehrern oft unverständlichen) Kriterien entsprechen muss. Nicht selten kommt es heutzutage vor, dass aus der Not heraus eine Ausbildung begonnen wird, die eigentlich weit entfernt von dem Beruf ist, den sich der Junge oder das Mädchen gewünscht hatte.

Zum Teil finden regelrechte Verzweiflungsvorgänge statt und mehr und mehr kommt es dazu, dass ein Beruf ausgewählt wird, der der aktuellen Angebotssituation der Ausbildungsbetriebe entspricht, aber nicht den eigentlichen Vorstellungen, den Neigungen oder gar den Begabungen des Heranwachsenden.  

Beruf: Was, wenn mein Kind schlechte Schulleistungen erbringt?

Weiterhin können wir feststellen, dass es für diejenigen Kinder, die schlechte Schulleistungen erbringen, noch problematischer wird, eine Berufswahl zu treffen.

Erstens ist der Wunschberuf in der Regel durch die schlechten Schulleistungen verbaut, zweitens stimmen die Vorstellungen der Kinder nicht mit den Anforderungen des Berufes oder der Berufswelt überein und drittens führen fehlende Alternativen dazu, dass Schulabgänger auch kaum eine Chance haben, in einem artverwandten Beruf einzusteigen.  

Ich will jetzt keine Szenarien durchspielen, die sich durch die soeben gezeigten Punkte ergeben können, sondern ich will versuchen Lösungswege aufzuzeigen, die dazu führen sollen, Ihrem Kind den Berufseinstieg zu ermöglichen, den es sich vorstellt oder wünscht. Auch dann, wenn es danach aussieht, dass Schwierigkeiten unüberwindbar scheinen, gibt es Möglichkeiten noch vorhandene kleine Chancen zum Einstieg in den Beruf zu nutzen. Und über diese Chancen will ich ebenfalls hier schreiben.

Sie werden feststellen, dass ich bis jetzt nur Fragen gestellt habe. Diese Fragen sollen Sie anregen, nachdenklich stimmen, einen Anstoß geben. Gerne stelle ich mich natürlich auch Ihren Fragen. Versäumen Sie nicht, Ihre Probleme zu schildern und gemeinsam werden wir Lösungen erarbeiten, die Ihrem Kind helfen, den Start in den Beruf zu schaffen. Ich will auch versuchen, aus meiner praktischen Arbeit heraus Anregungen zu geben, die Ihnen bei der Erziehung Ihrer Kinder helfen.

Im nächsten Teil werde ich mit den Antworten der oben genannten Fragen beginnen und freue mich auf Ihre Mitarbeit.

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