So fördern Sie die Lesekompetenz Ihrer Schüler

Um die Lesekompetenz der bundesdeutschen Schüler ist es schlecht bestellt. Im Lesen müssen alle Bundesländer noch Hausaufgaben machen. Offensichtlich reichen die Lesenächte und Vorleseclubs, die an Schulen eingerichtet wurden, noch nicht aus, um die Lesekompetenz nachhaltig zu steigern. Ein empfehlenswerter Weg zu einer Kompetenzsteigerung schwacher Leser ist ein systematisches Vorgehen im Rahmen eines Leseförderkonzepts.

Lesekompetenz einfach fördern

1. Stellen Sie die Lernausgangslage Ihrer Schüler fest
Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme der Lesekompetenz Ihrer Schüler. Damit Sie aussagekräftige Daten erhalten, veranstalten Sie ein schulinternes „PISA". Verwenden Sie zur Feststellung des Textverstehens ein standardisiertes Testverfahren, z.B. das „Salzburger Lesescreening für die Stufen 5 bis 8", zu bestellen bei der Hogrefe-Testzentrale (http://www.testzentrale.de/).

Diesen Lesetest führen Ihre Klassenlehrer in der zweiten Woche des neuen Schuljahres mit allen Klassen durch. Mit Hilfe der Normentabellen, die Sie im Test finden, stellen Sie nun fest, auf welchen Kompetenzstufen Ihre Schüler im Lesen stehen. Den Lesefluss beurteilen Ihre Lehrer beim lauten Vorlesen und ergänzen damit die Aussagen des standardisierten Verfahrens.

2. Legen Sie Ihr Ziel fest
Wenn Sie den Ausgangspunkt kennen, können Sie genau festlegen, was Sie erreichen wollen. Doch Achtung! Greifen Sie dabei nicht zu hoch. Beispielsweise könnte Ihr Ziel lauten, bis zum Ende des Schuljahres die Zahl der leseschwachen Schüler in den Klassen 5 bis 7 um ein Viertel von 50 % auf 37 % zu senken.

3. Erstellen Sie ein schuleigenes Leseförderkonzept für ein Schuljahr
Stellen Sie zwei Fragen: „Was hat sich bewährt, die Lesebereitschaft zu fördern und gleichzeitig die Leistung zu steigern? " und „Was müssen wir noch tun, um mehr Erfolg zu haben? " In der Checkliste am Ende des Beitrags finden Sie einige Anregungen.

4. Setzen Sie die Fördervorhaben um
Zur Leseförderung müssen alle schulischen Ebenen ihren Beitrag leisten. Der Fachlehrer muss das Prinzip beachten: „Jeder Unterricht ist auch Sprach- und damit Leseunterricht." Auf Schulebene wird Förderunterricht eingerichtet, je nach Bedarf klassen- und jahrgangsübergreifend. Die Aufgabe des Deutschlehrers ist es, Leseförderung in den Unterricht einzubauen.

Beim Deutschlehrer, der in der Regel auch Klassenlehrer ist, laufen alle Fäden zusammen, z.B. wird er über den Verlauf der Förderstunden informiert. Mit dem Lehrer der Förderstunde zusammen erstellt er von jedem Schüler ein Leseprofil. Daran lässt sich die individuelle Leseentwicklung erkennen und interpretieren. Er beobachtet den Lernfortschritt sowie die Passung des Förderangebots und führt die Elternberatung durch.

5. Evaluieren Sie die Fortschritte durch das Leseförderkonzept
Die Lernfortschritte jedes einzelnen Schülers müssen kontinuierlich beobachtet werden. Doch auch auf Schulebene sollten Sie die Folgen der Förderkonzeption von Zeit zu Zeit überprüfen. Die nächste Testung zu Beginn des folgenden Schuljahres zeigt im Vergleich zur Ersterhebung den Leistungszuwachs. Eine neue Zielsetzung und das weitere Vorgehen können dann für ein weiteres Schuljahr fortgeschrieben werden.

Checkliste: So fördern Sie die Lesekompetenz Ihrer Hauptschüler:

  • Führen Sie Lesestunden mit Lesetraining innerhalb des Deutschunterrichts in Klasse 5 bis 7 ein.
  • Differenzieren Sie zeitweise klassen- und jahrgangsübergreifend nach Leseniveau, z.B. durch parallel liegende Lesestunden.
  • Differenzieren Sie die Klassenlektüre nach Leseniveau.
  • Vertiefen Sie das Textverständnis durch regelmäßige schriftliche Aufträge zu den verschiedenen Textsorten (Jugendlektüre, literarischer Text, Sachtext).
  • Trainieren Sie das laute Lesen nach formaler Richtigkeit, Lesetempo, Leserhythmus und Artikulation.
  • Üben Sie das leise sinnverstehende Lesen durch regelmäßige Aufgabenstellungen zur Ganzschrift.
  • Schaffen Sie Leseanreize, z.B. durch „Punkten mit Antolin".
  • Geben Sie konkrete Tipps für die Auswahl von Büchern mit einem angemessenen Schwierigkeitsgrad.
  • Unterrichten Sie nach dem Prinzip „Jeder Unterricht ist Deutschunterricht".
    Begleiten Sie die Leseentwicklung sorgfältig.
  • Beziehen Sie die Eltern in die Leseförderung mit ein.