Möglichkeiten, wie Sie Schuldgefühle überwinden können

Um falsche Schuldgefühle zu erkennen, kann Ihnen die Frage helfen: „Was sagt mir mein Verstand?" Sie sollten sich also kritisch hinterfragen, ob Sie wirklich so schuldig und schlecht sind, wie Sie sich fühlen. Das Problem: Falsche von echten Schuldgefühlen zu trennen, ist im konkreten, persönlichen Fall oft gar nicht so einfach. Und selbst wenn es Ihnen gelingt, falsche Schuldgefühle mit dem Verstand zu erkennen: Das Herz kann häufig dem nicht folgen, was der Kopf genau weiß.
Erkennen Sie falsche Schuldgefühle
Das heißt: „Gefühlsmäßig" bleiben Sie an Ihren falschen Schuldgefühlen verhaftet. Wenn Ihre Schuldgefühle stark von lebenshinderlichen religiösen Auffassungen und einem bedrohlichen Gottesbild geprägt sind, sollten Sie ein verändertes und wahrhaft biblisches Gottesbild suchen. Fragen Sie sich: „Sieht Gott mich so, wie ich mich selbst sehe? Ist Gott nicht eigentlich ganz anders, als mir in einer Angst machenden Erziehung beigebracht wurde?" In der Tat: Gott liebt Sie, grenzenlos und bedingungslos.

Er hält immer zu ihnen und möchte, dass Sie in seiner Liebe reifen und sich auf beglückende Weise selbst entfalten. Gott vertraut Ihnen, auch wenn Sie sich manchmal selbst nicht trauen. Gott möchte, dass Sie statt Ängsten und falscher Schuldgefühle ein neues Vertrauen in ihn und in sich selbst gewinnen. Gott gibt Ihnen Kraft und ist glücklich, wenn Sie sich in den Herausforderungen des Lebens behaupten.

Das Problem: Gerade schüchterne Kinder und solche, die durch zu autoritäre Erziehung sowieso kein ausgeprägtes Selbstwertgefühl haben, werden in den frühen Jahren ihres Lebens durch Sprüche vom „strafenden Gott" stark beeindruckt und geprägt. Das ist später nur schwer wieder rückgängig zu machen – selbst dann nicht, wenn jetzt die Rede von einem liebenden Gott ist.
Die Sorge für andere und die Sorge für sich selbst sollten immer gut ausbalanciert sein. Sie dürfen Ihre eigenen Bedürfnisse nicht hinter die Hilfsbereitschaft für andere zurückstellen – aus lauter Angst, sich sonst schuldig zu machen. Sie machen sich nicht schuldig, wenn Sie mal „Nein" zu einem Wunsch anderer sagen. Sie müssen auch an sich selbst denken. Das Problem: Auch hier kann das „Herz" stärker sein als der „Kopf". Sie wissen zwar, dass Sie auch an sich selbst denken müssen, können aber trotzdem keinem absagen.
Die Überwindung der inneren Bindung an die Menschen, die Ihnen die falschen Schuldgefühle „eingeimpft" haben, ist ebenfalls wichtig. Dies sollte gekoppelt sein an Vergebung diesen Menschen gegenüber. Denn solange Sie sich vorwurfsvoll als deren Opfer begreifen, bleiben Sie in der unfreien Kinderrolle. Das Problem: Es ist ein sehr mühsamer und häufig nicht allein zu bewältigender Prozess.