Ihr Kind sieht schlecht: Warnsignale erkennen

Laut dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. verbessern sich viele Sehschwächen bei Kindern, wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Doch die Diagnose "Mein Kind sieht schlecht" ist für Eltern schwierig zu stellen. In diesem Artikel finden Sie wichtige Informationen rund um das wichtige Sinnesorgan sowie Tipps, wie Sie Warnsignale für Fehlsichtigkeit richtig erkennen.

Die Umwelt erkennen und begreifen

Mit dem Auge nehmen wir mehr als 90 Prozent aller Sinneseindrücke auf. Ob Basteln, Malen oder Spielen -“ Kinder lernen spielend und sehend. Für die Entwicklung Ihres Kindes ist das Sehvermögen entscheidend. Mögliche Folgen einer Sehschwäche sind Kopfschmerzen, Konzentrationsdefizite und emotionale Störungen. Achten Sie deshalb sorgfältig auf alle Zeichen, die den Verdacht erhärten: Ihr Kind sieht schlecht.

Die Entwicklung des Sehvermögens

Neugeborene Babys nehmen ihre Umwelt verschwommen wahr und unterscheiden lediglich hell und dunkel. In den nächsten 18 Monaten entwickelt sich das Sehvermögen fast komplett. Der Berliner Augenarzt Dr. Christopf Wiemer weist darauf hin, dass sich die Nervenverbindungen für das Sehen bis zum siebten Lebensjahr entwickeln. Danach ist es oft nicht mehr möglich, zu spät entdeckte Sehschwächen erfolgreich zu korrigieren. Das betroffene Kind sieht für den Rest seines Lebens schlecht.

Unentdeckte Sehschwächen

In einer Studie fand der Berliner Augenarzt Dr. Christopf Wiemer heraus, dass 18 Prozent der Kinder im Kindergartenalter an unentdeckten Sehschwächen leiden. Das ist kein Vorwurf an die Eltern, denn den betroffenen Kindern ist dieses Manko nicht anzumerken. Sehschwäche schmerzt nicht und den Kindern fehlt der Vergleich zum richtigen Sehen. Außerdem reicht die Sprachfähigkeit kleiner Kinder nicht aus, um die Eltern auf Sehprobleme aufmerksam zu machen.

Schlechtes Sehen bei Kindern erkennen

Diese Warnsignale weisen auf eine mögliche Sehschwäche hin. Vereinbaren Sie umgehend einen Besuch bei einem Augenarzt, wenn Sie vermuten; Ihr Kind sieht schlecht. Je eher die Behandlung beginnt, desto größer ist die Chance, eine Sehschwäche erfolgreich zu beheben.

Optische Auffälligkeiten am Auge beachten:

  • Zum Beispiel Augenzittern, farbliche Veränderung am Auge oder Hornhauttrübungen
  • Wiederholtes Schielen – Lesen Sie unsere Informationen zum Thema Schielen beim Baby.
  • Lichtempfindliche und tränende Augen
  • Hängelider, die über das Auge hängen

Diese Verhaltensweisen zeigen Kinder, wenn sie schlecht sehen:

  • Ihr Kind „klebt“ fast mit der Nase an dem Fernseher.
  • Ihr Kind hält sich Bücher sehr dicht vor die Augen. Der optimale Leseabstand zwischen Kopf und Buch beträgt 30 bis 40 Zentimeter.
  • Ihr Kind ist tollpatschig und greift oft daneben.

Vorsorgeuntersuchungen

Ein erster Schutz vor Sehproblemen sind die gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen. Bei der U1 und U2 achtet der Kinderarzt auf Auffälligkeiten an den Augen, bei weiteren Untersuchungen beobachtet der Arzt die Reaktion der Augen auf Licht und Bewegung. Inzwischen gibt es die U7a Untersuchung, bei der mit einem einfachen Sehtest geprüft wird, ob zum Beispiel das rechte und linke Auge räumlich sieht.

Besuch beim Augenarzt

Die einfachen Tests bei den Vorsorgeuntersuchen reichen laut vieler Augenärzte nicht aus, um alle Sehfehler bei Kindern zu entdecken. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. rät allen Eltern, ihre Kinder spätestens im Alter von zwei bis drei Jahren von einem Augenarzt untersuchen zu lassen.

Gibt es in der Familie erblich bedingte Augenerkrankungen, empfiehlt sich ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat. Da Sehprobleme auch später auftreten können, ist der Eintritt in die Grundschule ein weiterer passender Termin, um die Sehfähigkeit fachgerecht überprüfen zu lassen.

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