Erziehungsstile: Autoritativ, permissiv, autoritär

Die eigene Erziehung beeinflusst nachweislich den Erziehungsstil, für den man sich für sein eigenes Kind entscheidet. Bei dieser Aussage denkt man in erster Linie, dass die eigene Erziehung bei dem eigenen Kind später eins zu eins umgesetzt wird. Doch in den meisten Fällen tritt das Gegenteil ein und die "Fehler" der eigenen Eltern werden aufgrund der unangenehmen Erinnerungen bei den eigenen Kindern vermieden. In der Realität existiert keine Reinform, weswegen keine Erziehungsform als perfekt bezeichnet werden kann.

Autoritäre Erziehung

Große Kontrolle ist die Basis, auf der dieser Erziehungsstil beruht, was sich darin zeigt, dass die festgelegten Regeln die kindlichen Bedürfnisse nicht berücksichtigen. Die von den Eltern vorgebenden Regeln müssen widerspruchslos eingehalten werden. Ein Widerspruch oder ein Zuwiderhandeln führt zu Strafen oder Sanktionen. Das Verhalten der Eltern kann bei diesem Erziehungsstil nicht gerade als liebevoll bezeichnet werden, denn Verständnis oder Einfühlungsvermögen für das Kind werden kaum sichtbar.

Kinder, die mit diesem Erziehungsstil aufwachsen, weisen in den meisten Fällen ein geringes Selbstvertrauen auf und sind nicht in der Lage, selbstständig Entscheidungen zu fällen. Die Sozialkompetenzen sind schwach ausgeprägt.

Permissiver Erziehungsstil

Der permissive Erziehungsstil kann als das genaue Gegenteil der autoritären Erziehung betrachtet werden. In dieser Erziehung existieren kaum vorgegebene Grenzen oder Regeln und sie wird von einem hohen Maß an Toleranz dominiert. Diese Form der Erziehung ist dem "Laissez-faire" Stil sehr ähnlich, wobei der "Laissez-faire" Stil noch einige wenige klare Grenzen aufweist. Insgesamt wird auf das Kind nur wenig Kontrolle ausgeübt, sodass Sanktionen oder Strafen nur selten vorkommen.

Dieser Erziehungsstil führt häufig dazu, dass Kinder nur geringe Sozialkompetenzen aufweisen. Es fällt Ihnen schwer, die Wünsche Anderer zu berücksichtigen. Nicht selten schlagen Kinder bei dem permissiven Erziehungsstil deutlich über die Stränge und können sogar durch Aggressionen auffallen.

Von Experten wird der permissive Erziehungsstil mit einer Vernachlässigung des Kindes gleichgesetzt. Des Weiteren führen die fehlenden Grenzen in der Kindheit zu späteren Bindungsschwierigkeiten. Für das eigene Tun kann nur schwer Verantwortung übernommen werden, was sich darin zeigt, dass immer die Anderen die Schuld an Fehlern tragen.

Autoritativer Erziehungsstil

Dieser Erziehungsstil ist auch unter der Bezeichnung "sozial integrative Erziehung" bekannt. Der Grund für diese Bezeichnung ist das harmonische Zusammenspiel aus autoritärer und permissiver Erziehung. Auf das Kind wird mit Hilfe von Regeln Kontrolle ausgeübt und dennoch besteht ausreichend Freiraum, um die kindlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Die klar vorgebenden Regeln müssen eingehalten werden und ein Missachten führt Strafen mit sich. Diese Strafen sind jedoch angemessen und nicht drakonisch. Das Verständnis des Kindes für die Notwendigkeit von Regeln und dessen Einhaltung wird mit Hilfe von Gesprächen geweckt.

Die Kombination aus klaren Regeln und Freiraum fördert das Verantwortungsbewusstsein von Kindern und formt die Sozialkompetenzen positiv. Dieser Erziehungsstil gilt als ausgeglichen und empfehlenswert. Probleme werden mit konstruktivem Denken angegangen und auch das Eingehen von Kompromissen fällt deutlich leichter als bei anderen angewandten Erziehungsstilen.