Einschlafprobleme bei Kindern: Das können Sie tun

Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie sitzen jeden Abend neben dem Bett Ihres Kleinkindes, weil es ohne Sie nicht einschlafen kann. Und jedes Mal, wenn es endlich einnickt und Sie hinausgehen wollen ist Kleines plötzlich wieder hellwach und fasst schnell ganz fest nach Ihrer Hand. Also weiter warten. Ihr Kind weiß genau, dass Sie hinausgehen, wenn es eingeschlafen ist und wehrt sich deshalb mit aller Kraft gegen das Einschlafen. Andere Eltern fahren stundenlang mit ihrem Kind im Auto spazieren, nur damit es ohne Weinen einschläft. Warum gibt es so häufig Einschlafprobleme bei Kindern und wie können Sie Ihrem Kind helfen besser einzuschlafen?

In den letzten Wochen der Schwangerschaft hatte Ihr Kleines nur noch wenig Platz im Mutterleib, was ihm eine fest Begrenzung gab. Durch ihre Bewegungen wurde es sanft in den Schlaf gewiegt, und es waren immer Ihr Herzschlag und eventuell Stimmengemurmel sowie andere Geräusche von „draußen“ zu hören. Wenn Sie diese Situation nach der Geburt „Nachbilden“ wird Ihr Kind viel leichter einschlafen.

Hilfe bei Einschlafproblemen bei Kindern: Kinder mögen Begrenzung und Bewegung

Das Babybett ist verglichen mit der Gebärmutter riesig, und so mangelt es dem Baby an schützender Begrenzung. In den ersten Lebensmonaten können Sie Ihrem Kind mit relativ einfachen Hilfsmitteln ein wenig „Gebärmutter- Feeling“ geben und ihm dadurch das Selbst-Beruhigen und Einschlafen wesentlich erleichtern. Das ist insbesondere für Babys mit Regulationsstörungen (etwa Schreibabys, Frühchen, Kinder mit Dreimonatskoliken) wichtig.

Eine Federwiege hilft Kindern mit Einschlafproblemen. Hierbei handelt es sich um eine Spiralfeder zur Anbringung an der Zimmerdecke oder in einem Türrahmen. Daran befindet sich ein großes Netz, in den ein Babykorb eingehängt werden kann. Wird das Baby wach oder ist unruhig, setzt sich die Feder in Bewegung und wiegt es sanft auf und ab – durch die Bewegung schläft es meist schnell wieder ein. Die Feder schwingt ungefähr 60- bis 70-mal pro Minute – also in demselben Rhythmus, in dem auch das Herz der Mutter schlägt.

Vorteil einer Federwiege gegenüber einer Holzwiege: Durch die eigene Bewegung bringt das Baby die Feder selbst in Bewegung. So müssen die Eltern nicht immer aufstehen. Und das Baby lernt, immer am selben Ort einzuschlafen – „Umbettungen“, z. B. vom Elternbett ins Kinderbett, bei denen die Kleinen oft aufwachen, sind unnötig.

Sobald Kinder sich selbst drehen oder aufsetzen können, ist allerdings aus Sicherheitsgründen ein Umzug ins Babybett unvermeitbar.

Einschlafproblemen bei Kindern in den ersten Lebensmonaten können Sie auch abhelfen, wenn Sie für eine Begrenzung sorgen. Wickeln Sie Ihr Baby eng in eine Decke (auch pucken genannt). In dieser begrenzenden, schützenden Hülle spürt Ihr Kind sich selbst besser und wird ruhiger.

Ein weiteres Mittel ist eine beruhigende Geräuschkulisse. Die einfachste Variante, die in den ersten drei Lebensmonaten oft gut funktioniert, ist ein alter, laut tickender Wecker.

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