Burn-out – wenn Mütter ausgebrannt sind

Burn-out ist ein Begriff, der meist Managern und überforderten Arbeitnehmern vorbehalten war. Doch immer mehr Mütter leiden an totaler Erschöpfung und auch unter Depressionen. Lesen Sie hier nach, was die Gründe dafür sind, und was Sie als Mutter dagegen tun können.

Burn-out ist mittlerweile eine zunehmende und ernst zu nehmende Erkrankung. Betroffene sind nicht mehr in der Lage, Ihren Alltag zu meistern und leiden an starker Depression. Mittlerweile trifft es nicht nur Arbeitnehmer, auch immer mehr Eltern klagen über Burn-out und Erschöpfung. Kein Wunder, denn laut neuesten Umfragen sind 62% der Mütter mit der Erziehungsarbeit überfordert.

Warum leiden immer mehr Mütter an Burn-out?

  • Die Gründe sind erst auf den zweiten Blick richtig zu erkennen. Jedes Kind ist sehr individuell, das eine Kind ist etwas unkomplizierter, das andere benötigt mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit. Im Gegensatz zur bezahlten Arbeit sind Mütter 24 Stunden und 7 Tage die Woche im Einsatz. Gerade wo familiäre Strukturen fehlen, nimmt die Belastung für Mütter immens zu.
  • Die pädagogischen Ansprüche steigen. Kinder werden bereits in Tagesstätten immer mehr nach den Defiziten und Schwächen sortiert. So finden Fördermöglichkeiten statt, die zwar von der Grundidee sinnvoll sind, die dennoch zu einem „Leistungssport“ ausarten können. Durch die unüberschaubare Anzahl der Erziehungsratgeber sind Eltern verstärkt mit der Erziehung verunsichert, da sie verlernt haben, sich auf ihr „Bauchgefühl“ zu verlassen.
  • Das Bild einer Hausfrau ist in der Gesellschaft nicht voll anerkannt. Welche Arbeit Frauen dennoch tatsächlich leisten, wird nicht geschätzt.
  •  Die Kombination aus Berufstätigkeit, Haushalt und Kinder sowie Weiterbildung sei nach Meinung der Gesellschaft „leicht möglich“. Da gerade die Anforderungen im Beruf immer mehr steigen, gilt auch hier absolute Leistungs- und Weiterbildungsbereitschaft.

So beugen Sie einem Burn-out rechtzeitig vor

  • Burn-out kommt nicht plötzlich, sondern nähert sich in einem schleichenden Prozess. So sollten Sie rechtzeitig vorbeugen, um einer möglichen Erkrankung vorzubeugen.
  • Gönnen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten. Gehen Sie schwimmen, lesen Sie ein Buch. Egal was Sie tun, wichtig ist nur, dass Sie in dieser Zeit nur an sich denken und lernen, einen gesunden Egoismus zu entwickeln.
  • Sollten Sie bereits merken, dass Sie dauerhaft erschöpft und ausgelaugt sind, so sollten Sie schnell zu Ihrem Hausarzt gehen. Er kann Ihnen erklären, ob eine Mutter-Kind-Kur für Sie infrage kommt. Den Antrag füllt er mit Ihnen aus und reicht ihn bei der Krankenkasse ein.
  • Holen Sie sich Hilfe ins Haus. Bereits einige Stunden im Monat kann Ihnen spürbar helfen. Eine Haushaltshilfe ist leicht zu finden und lässt sich zudem steuerlich geltend machen. In dringenden Fällen können Sie sich eine Familienpflegerin holen, die entweder über die Krankenkasse finanziert wird oder vom Sozialdienst des Jugendamtes. Infos finden Sie hier.
  •  Sollten Sie bereits an einer leichten Depression leiden, ist ein Therapeut die richtige Wahl. Oftmals ist es gerade für Mütter, die sehr eingespannt sind, schwer möglich, regelmäßig Termine wahrzunehmen. Im Internet gibt es Online-Beratungen, die durch den Psychologen erfolgen und zudem kostenlos sind. Eine gute Alternative, sich persönliche Unterstützung zu holen. Näheres erfahren Sie hier.

Sobald Sie merken, dass Ihre Kräfte nicht mehr ausreichen, den Alltag zu meistern, gilt es, das Hamsterrad zu verlassen und sich Unterstützung zu holen. Sie werden sehen, dass es Ihnen und Ihrer Familie guttun wird.

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