Tipps, wie die Kooperation mit dem Hort gelingt

"Ich habe den Eltern in der Sprechstunde den Hort als Lösung für die desolate Hausaufgabensituation von Anja empfohlen. Doch Anja bringt nach wie vor keine Hausaufgaben mit." Diese Klage einer Lehrkraft zeigt, dass Hort und Schule nicht immer harmonieren. Beachten Sie die folgenden Tipps, damit die Kooperation zwischen Hort, Schule und Eltern gelingt.

Das pädagogische Selbstverständnis des Horts akzeptieren

Ein Hort ist keine Ganztagsschule. Er sieht sich also nicht als Verlängerung des Ganztagsbetriebs. Die 3 Säulen des Hortbetriebs sind in der Regel Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung und eigenständige Projektarbeit, z. B. zur Kreativitätsförderung oder zum sozialen Lernen.

Tipp: Transparent informieren
Laden Sie die Leiterin des Horts zu einer Lehrerkonferenz ein. Mit einer Übersicht und mit praktischen Beispielen informiert sie Ihre Lehrer über das Selbstverständnis des Horts. So werden die Erwartungen Ihrer Lehrer an den Hort realistischer. Auch Ihre Lehrer haben Gelegenheit, ihre Wünsche an die Hortleitung heranzutragen, z. B. bezüglich der Hausaufgabenbetreuung.

Auf diese Weise werden die gegenseitigen Erwartungen ausgetauscht und Vorurteile abgebaut. Damit fördern Sie realistische Erwartungen und die gegenseitige Akzeptanz. Das Resultat ist eine bessere Kooperation zwischen Ihren Lehrern und den Erziehern im Hort.

Sorgenkind Hausaufgabenbetreuung

Im Hort hat jedes Kind und jeder Jugendliche seinen festen Hausaufgabenplatz. Die Schüler können in Ruhe und unter Aufsicht ihre Hausaufgaben und mündlichen Unterrichtsvor- und nachbereitungen erledigen.

In der Regel sind dafür zu einem festgelegten Zeitpunkt 90 Minuten vorgesehen. Allerdings kann bei einem Betreuungsverhältnis von einer Erzieherin zu 15 – 20 Schülern keine individuelle Nachhilfe geleistet werden. Vielmehr achtet die Erzieherin in erster Linie auf die Vollständigkeit und auf die augenscheinliche Richtigkeit.

Tipp: Hausaufgabenhefte führen
Führen Sie einen Kollegiumsbeschluss herbei, dass jedes Kind ein Hausaufgabenheft führen muss. Ihre Lehrer achten darauf, dass die Hausaufgaben dort auch eingetragen werden. Nur so kann die Erzieherin im Hort die Vollständigkeit überprüfen.

Tipp: Direkten Kontakt pflegen
Gibt es bei einem Kind Probleme, weil die Hausaufgaben unvollständig oder gar nicht erledigt sind, schafft hier der direkte Draht zwischen Lehrkraft und Erzieherin Abhilfe: Wer ein Anliegen hat, nimmt Kontakt mit dem Partner auf. Anfangs helfen persönliche Treffen, z. B. in der Lehrer-Sprechstunde oder bei einem Kurzbesuch im Hort, sich besser kennenzulernen. Später helfen das Telefon oder E-Mail, Zeit zu sparen. 

Tipp: Nicht ohne die Eltern
Korrespondieren Sie nicht über die Köpfe der Eltern hinweg. Informieren Sie sie über ihre Aktivitäten. Schließlich geht es um ihr Kind.

Tipp: Zu dritt am Tisch sitzen
Vereinbaren Sie ein Elterngespräch mit der Erzieherin zusammen. So können die Leistungs- oder Verhaltensprobleme gemeinsam analysiert werden. Vor allem kann vereinbart werden, in welcher Weise jeder zur Unterstützung des Schülers beitragen kann.

Fazit: Durch die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern, Hort und Schule schaffen Sie Synergie, die Ihren Schülern zu Gute kommt.

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