Lernkompetenz als Voraussetzung

Eine spezielle Kategorie von Kompetenzen möchte ich hier noch besonders herausstellen, die ebenso fundamental ist wie die elementaren Sozialkompetenzen und die elementaren Kulturtechniken - und das ist Lernkompetenz.

Die Lernkompetenz umfasst bestimmte Methoden wie auch bestimmte Denkhaltungen und Denkstile. Da sie von grundlegender Bedeutung für den permanenten Erwerb oder die permanente Aktualisierung aller drei Qualifikationsgruppen (Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen), also für das lebenslange Lernen ist, wäre ihre Einordnung in das Schema ziemlich sinnlos.

Lernkompetenz = Lernbereitschaft + Lernfähigkeit
Lernkompetenz gliedert sich zunächst in Lernbereitschaft und Lernfähigkeit. Lernbereitschaft (man kann auch von Lernwilligkeit sprechen) hat vor allem bestimmte Persönlichkeitsmerkmale als Voraussetzung: Neugier, die Fähigkeit, mit Unsicherheit umzugehen, geistige Flexibilität, aktive und passive Kritikfähigkeit, Skepsis und Mangel an Autoritätsgläubigkeit.

Lernfähigkeit ihrerseits hat zwei Dimensionen. Zum einen die (hirn-)physiologische Lernfähigkeit, d. h. also die erforderlichen kognitiven Fähigkeiten (Wahrnehmungsfähigkeit, Intelligenz und Konzentrationsfähigkeit). Und zum zweiten die Beherrschung einer möglichst breiten und umfassenden Palette an Lernmethoden und -techniken.

Voraussetzung für erfolgreiches lebenslanges Lernen
Wenn das beides gewährleistet ist, der Mensch also von seiner physiologischen Ausstattung her lernfähig ist, darüber hinaus lernwillig, im besten Fall sogar lernbegierig ist und außerdem über Abstraktionsvermögen und ein hinreichendes Arsenal an Lernmethoden und -techniken verfügt, sind alle Voraussetzungen für Erfolg beim "Lebenslangen Lernen" und damit für allzeit erfolgreiche Orientierung auch in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt gegeben.