Kompetenzmanagement: Anmerkungen zur Bestandsaufnahme für Veränderungswillige

Im vorigen Beitrag habe ich gezeigt, warum jeder Arbeitnehmer das Jahresende zum Anlass einer Inventur seines Qualifikations-Portfolios nehmen sollte. In diesem Beitrag möchte ich aufzeigen, welche weiteren Fragen sich jemand stellen sollte, der sich mit Veränderungsgedanken trägt.

Kompetenzmanagement: Was heißt eigentlich "veränderungswillig"? 
Veränderungsgedanken können sich in ganz unterschiedlicher Weise äußern: Der eine denkt einfach darüber nach, sich innerhalb seines Unternehmens für höhere Aufgaben zu bewerben. Die nächste spielt mit dem Gedanken, zwar den Arbeitgeber zu wechseln, aber im wesentlichen im Berufsbild zu bleiben. Und wieder ein anderer möchte sich in punkto Branche und Arbeitsinhalte fundamental verändern – oder peilt eine Selbständigkeit an.

So unterschiedlich die Ausgangspositionen auch sein mögen, so wichtig sind und bleiben zwei Schritte:

Zum einen die selbstehrliche Bestandsaufnahme der eigenen Qualifikationen: Welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten besitze ich? Wann, wo und wie habe ich diese Qualifikationen erworben? Wie aktuell und wie ausgeprägt sind sie?

Und zum zweiten die Recherche und letztlich die eigene Mutmaßung, welche Qualifikationen für die angepeilte Tätigkeit erforderlich sind, welche wünschenswert und welche verzichtbar.

Falls – und das wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit herausstellen – ich noch nicht alle nötigen Qualifikationen für meine Wunschtätigkeit besitze, muss der dritte Schritt die Frage klären, wo ich mir in vertretbarer Zeit mit akzeptablem Aufwand diese Qualifikationen aneignen kann.

Mit anderen Worten: In diesen Fällen umfasst die Zielfunktion nicht nur die Frage: Wo möchte ich in genau einem Jahr – möglichst ergänzt um mittel- und längerfristige Ziele (3, 5 und 10 Jahre) – stehen, was möchte ich dann erreicht haben? Sondern darüber hinaus einen Aktionsplan, wann ich wo welche Weiterbildung besuchen will, um die mir noch fehlenden Qualifikationen zu erwerben.

Professionelles Coaching
Auch und gerade für Fragestellungen imZusammenhang mit Veränderungsgedanken kann ein professionelles Coaching sehr hilfreich sein, die eigenen Gedanken zu ordnen. Denn ein prinzipiell wohlmeinender Außenstehender stellt Fragen, die Insider nicht stellen würden, und lenkt so die Aufmerksamkeit auf Bereiche, die ohne diese Fragen wahrscheinlich nicht beachtet worden wären.

Dies sowohl im Bereich möglicher alternativer Berufsfelder als auch – quasi in der Rolle des Advocatus Diaboi – was die (vorhandenen und fehlenden) Qualifikationen angeht.

An dieser Stelle wünsche ich allen Lesern frohe und besinnliche Feiertage und einen guten und gesunden Jahreswechsel.