Führungsposition: Der berufliche Aufstieg bringt emotional nicht nur Positives

Oft wird von einem Chef mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Mitarbeiter verlangt. Der richtige Umgang entscheidet meist über die Motivation und damit über die Leistung der Angestellten. Ein guter Vorgesetzter muss nicht nur fachlich überzeugen.

Der Chef ist auch "nur ein Mensch"

Vernachlässigt wird dabei oft, dass man in einer Führungsposition viel Verantwortung zu tragen hat und das besonders das Führen von Menschen längst nicht jedem liegt. Ein brillanter Controller kann seine Zahlen im Griff haben, aber nicht mit den Mitarbeitern zurechtkommen. Auch der Umgang mit Geschäftspartnern wird ihm schwer fallen.

Bevor man also Forderungen stellt, sollte man auch etwas Verständnis mitbringen. Versuchen Sie sich die Verantwortung vorzustellen, die eine Führungsposition mit sich bringt. Der tägliche Leistungsdruck bringt hohen Stress und die Angst zu versagen. Oft beeinflussen diese Emotionen den Betroffenen negativ. Er geht ruppig mit den Angestellten um oder versteckt seine Unsicherheit hinter kühler Distanziertheit.

Hier kommt das Emotionsmanagement ins Spiel, denn es kann nicht nur dabei helfen, Mitarbeitern gegenüber Leitungskompetenzen aufzubauen, sondern auch die eigenen Emotionen zu analysieren und besser zu verstehen.

Die sprichwörtliche Einsamkeit an der Spitze

Ein negativer Nebeneffekt des beruflichen Aufstiegs ist oft, dass vertraute Kollegen "zurückbleiben". Eine übergeordnete Position kann dazu führen, dass ein früheres Vertrauensverhältnis gestört wird. Die übergeordnete Rolle schüchtert viele ein und macht den ungezwungenen Umgang schwer. Zusätzlich bringt der höhere Posten meist auch eine Vielzahl neuer Aufgaben mit sich, welche kaum noch Zeit für die Pflege sozialer Kontakte lassen.

Diese beiden Faktoren sind zwei Ansatzpunkte des Emotionsmanagements. Zusätzlich steuern auch die Betriebskultur und der berufliche Kontext zur Emotionsvielfalt bei, mit welcher man in einer Führungsposition konfrontiert wird.

Was kann man tun?

Wenn Sie sich selbst in der beschriebenen Situation wiedererkennen, dann können Sie an dieser Stelle beruhigt sein, denn Emotionen sind völlig normal. All unsere Entscheidungen werden letztlich von Emotionen beeinflusst und reine Vernunft existiert grundsätzlich nicht.

Der erste Schritt ist also, sich darüber bewusst zu werden und Emotionen als etwas Nützliches und Positives zu betrachten. Im nächsten Schritt, müssen Sie lernen mit ihnen umzugehen. Dazu gibt es eine Vielzahl von Kursen und Trainings und viele davon befassen sich gezielt mit der Komplexität von Emotionen im beruflichen Umfeld.

Emotionsmanagement gibt uns die Fähigkeit, Emotionen in einem gewissen Rahmen zu kontrollieren und hilft ihnen nicht nur im täglichen Umgang mit Mitarbeitern, sondern auch dabei, mit den Anforderungen der Führungsposition zurechtzukommen.

Wenn Sie sich die Zeit nehmen und lernen, Emotionen richtig zu verstehen, helfen diese Ihnen dabei, Situationen richtig einzuschätzen, mit mehr Motivation an Ihre täglichen Arbeiten zu gehen und einen sozialen Umgang zu pflegen. Vor allem aber schaffen Sie es so auch, die Erwartungen zu erfüllen, die zu Anfang erwähnt wurden. Wenn Sie lernen Ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen, können Sie sicher auch besser auf die Ihrer Mitarbeiter eingehen.