Diese Führungsstile sind heute zeitgemäß

Es gibt viele verschiedene Führungsstile. Doch welcher Führungsstil ist der beste? Der richtige Führungsstil hängt auch von den Mitarbeitern ab. Das Spektrum reicht von kontrollieren bis zu kooperieren. Managementberater sind sich einig, dass Autoritäten und Autokraten ausgedient haben. Von oben nach unten durchregieren kommt bei einer vom Arbeitsmarkt verwöhnten jungen Generation nicht mehr an.

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Führungsstilen: Verhaltensorientierte, situationsbezogene und leistungsorientierte. Weiterhin kann man personenbezogen oder aufgabenorientiert führen. Dabei kann die Beziehung zwischen dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitern in allen Fällen gut oder schlecht sein. Es kommt auch darauf an, ob der Führungsstil zum Geführten passt. Letztlich zählt, dass man Erfolg hat.

Der charismatische Führungsstil

Charismatiker setzen gern die Charme-Offensive als Waffe ein. Sie umgarnen Kunden und Lieferanten und schmeicheln ihren Mitarbeitern, wobei sie gerne Boni und Gratifikationen für besondere Leistungen gewähren. Vorteilhaft ist, dass Charismatiker mit ihrem Enthusiasmus viel in Bewegung bringen. Durch ihre Art, Menschen persönlich und direkt anzusprechen, erreichen sie schnell, dass man ihnen folgt.

Dabei identifizieren sich die Mitarbeiter oft zuerst mit der Führungskraft und erst in zweiter Linie mit dem Unternehmen. Wenn solche Chefs aus dem Unternehmen scheiden, hinterlassen sie oft eine Lücke, die schwer zu füllen ist.

Der moderne Gruppenstil

Der moderne Stil richtet sich nach der Art der zu führenden Gruppe. Dabei kann dieser Führungsstil integrierend, bremsend, anspornend, ermutigend oder auch wertschätzend sein. Leistungsträger erhalten Freiräume und Chancen, während Rädelsführer und notorische Nörgler eher gebremst werden. Und schüchterne Mitarbeiter werden ermutigt.

Wer zeigt, dass er seine Mitarbeiter wahrnimmt, sorgt gleichzeitig dafür, dass sie eher von den alten Hasen im Team akzeptiert werden. Neben den Mitarbeitern geht es aber immer auch darum, was das Unternehmen voran bringt.

Der bürokratische Führungsstil

Dieser Führungsstil baut auf einem festen Verhaltensmuster auf. Dabei setzt der Bürokrat auf klare Vorschriften und detaillierte Beschreibungen der Aufgabengebiete. Es wird exakt festgelegt, wer wozu befugt ist. Dieser Führungsstil kommt häufig im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung vor. Gerade in großen Organisationen erleichtern solche Dienstanweisungen und Aufgabenbeschreibungen die Orientierung.

Jedem ist klar, wofür er zuständig ist und was er zu tun hat. So kommt man sich nicht gegenseitig ins Gehege. Der wesentliche Nachteil dieses Führungsstils besteht darin, dass es nur die wenigsten Menschen schätzen, wie ein kleines Rädchen im Getriebe funktionieren zu müssen. Bei intrinsisch motivierten Mitarbeitern ist dieser Führungsstil oft ein Motivationskiller.

Der Laizzez-faire-Stil

Die 68er-Bewegung und viele Reformpädagogen bezeichneten diesen Führungsstil als antiautoritär. Dabei ist der Vorgesetzte zwar freundlich, aber auch ziemlich passiv. Er lässt seine Mitarbeiter viel ausprobieren und einfach mal machen. Auf Sanktionen und Tadel wird dabei weitestgehend verzichtet. Bei sehr motivierten und hochqualifizierten Teams, die kaum Druck und Kontrolle brauchen, ist dieser Führungsstil gut geeignet.

Beispielsweise in kreativen Berufen oder an Universitäten ist das eine gute und beliebte Methode, um den Nachwuchs an eigenständiges Arbeiten heranzuführen und gleichzeitig bei Laune zu halten. Nachteilig an diesem Führungsstil ist, dass den Chef keiner so richtig ernst nimmt. Deshalb ist dieser Führungsstil zum Beispiel in Industrie oder Handwerksuntzernehmen eher weniger geeignet, da hier die Vorgaben präzise und zeitgerecht umgesetzt werden müssen.

Der ideale Führungsstil

Letztlich sollte ein Führungsstil immer situativ angepasst sein und auf die jeweilige Person eingehen. Für den Umgang mit der Generation Y ist sicherlich ein kooperativer Führungsstil eher zu empfehlen als ein autoritärer. In Zeiten eines fortschreitenden Fachkräftemangels sollten Unternehmen auch in Bezug auf das Führungsthema stärker auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen, wenn sie diese langfristig halten wollen.

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