Was ist eine Hyperinflation?

Eine Hyperinflation bezeichnet eine extrem schnelle Inflation (Geldentwertung), mit einer Inflationsrate von etwa 50 Prozent pro Monat. Das besagt die Faustregel, denn die Definition, ab wann von einer Hyperinflation gesprochen wird, ist umstritten.

Eine Hyperinflation ist eine extreme Geldentwertung
Ein Hyperinflation bezeichnet eine extrem schnelle, unkontrollierbare Inflation. Bei einer monatlichen Inflationsrate von 50 Prozent wäre die jährliche Inflationsrate etwa 13.000 Prozent. Hyperinflationen gibt es eigentlich erst seit dem 20. Jahrhundert, denn sie ist nur durch sogenanntes ungedecktes Geld möglich, im Gegensatz zu Edelmetallen oder Naturalien (als Geldersatz). Verursacht wird die Hyperinflation durch eine Regierung, die zur Ausgabendeckung immer höhere Schulden macht, so dass das Vertrauen in die Währung sinkt.

Eine Hyperinflation entsteht durch Extremsituationen
Zu einer Hyperinflation kommt es fast nur dann, wenn die Volkswirtschaft von gesellschaftlichen Umwälzungen und Erschütterungen (Krieg, Bürgerkrieg) betroffen ist. Es kann zu einer Hyperinflation kommen, wenn der Wirtschaftskreislauf unterbrochen wird, weil beispielsweise durch einen Krieg keine Waren mehr lieferbar sind, aber die Nachfrage bleibt. Auch dann, wenn die Geldmenge ansteigt (zum Beispiel, weil die Zentralbank immer mehr Geld in Umlauf bringt), es aber nicht mehr Güter gibt, kann eine Hyperinflation die Folge sein.

Beispiele für Hyperinflationen
Die Folge einer Hyperinflation ist meist eine Währungsreform. Zu einer Hyperinflation mit einer Inflationsrate von mehr als 50 % pro Monat kam es beispielsweise

  • in der Weimarer Republik der frühen 1920er Jahre. Die Inflationsrate erreichte einen Höchstwert von 32.400 % pro Monat. Banknoten wurden mit Millionen- und Milliardenwerten gedruckt – und reichten gerade mal für einen Laib Brot.
  • in Österreich, Ungarn und Polen zwischen 1921 und 1924.
  • in Griechenland 1943 und 1944, die maximale Inflationsrate betrug 41,9 Billiarden Prozent im Monat.
  • 1992 in Russland.
  • 2006 bis 2009 in Simbabwe, die die Abschaffung der Währung zur Folge hatte.